Lehrerin mit FFP2-Maske und Winterjacke unterrichtet in einem Klassenzimmer
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Symbolbild Winter und Coronavirus Schule

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Gas-Knappheit und Coronavirus: Zitter-Winter für Schulen?

Der Gas-Einsparplan auf der einen Seite, das Coronavirus auf der anderen: Für Schulen in Bayern könnte der Winter zu einem echten Problem werden. Der Lehrerverband warnt, dass Stoßlüften als Infektionsschutz die Klassenzimmer auskühlen lässt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Angesichts stetig hoher Corona-Infektionszahlen und einer drohenden Gas-Knappheit könnte der Winter für Schulen in Bayern zum echten Problem werden. In vielen Klassenzimmern könnte es durch diese Konstellation sehr kalt werden.

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Schüler und Lehrkräfte sollen nicht frieren müssen

Der Deutsche Lehrerverband weist auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks darauf hin, dass in vielen Klassenzimmern weiterhin die dringend benötigten Luftfilter oder Raumluftanlagen fehlen, die die Ausbreitung des Coronavirus in der Schule eindämmen und somit Schüler wie Lehrer schützen sollen. "Die einzige Möglichkeit, die Luftqualität zu verbessern, bleibt damit weiterhin regelmäßiges Stoßlüften, das die Raumtemperatur stark sinken lässt", so Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands mit Wohnsitz im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn, auf BR-Anfrage. Die Heizungen in den Schulen im Vorhinein herunterzudrehen um Energie zu sparen ist für Meidinger keine Lösung, da "der Konflikt sonst auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird".

Schulen müssen besonders geschützt werden

In den kommenden Tagen will der Deutsche Lehrerverband Berechnungen präsentieren, wie stark die Heizkosten durch das Stoßlüften in die Höhe schießen. Eine Größenordnung von 20 bis 25 Prozent steht im Raum. Meidinger hatte deswegen schon in der Vergangenheit gefordert, dass im Falle einer Gasknappheit die Schulen in Deutschland zu den besonders geschützten Kunden zählen.

Homeschooling löst das Problem nicht

Mit Unverständnis reagiert der ehemalige Schulleiter des Robert-Koch-Gymnasiums in Deggendorf auf die Tatsache, dass viele Schulträger trotz staatlicher Förderprogramme bisher keine Luftfilter oder Raumluftanlagen angeschafft haben. Schüler aus Infektionsschutzgründen und um Heizkosten zu sparen ins Homeschooling zu schicken, findet Meidinger keine Lösung: "Die zwei Jahre der Corona-Pandemie haben uns gezeigt, dass einige Schülergruppen im Homeschooling klar abgehängt und benachteiligt werden", so Meidinger zum BR. Eine Maskenpflicht in der Schule will der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes deswegen nicht im Vorfeld kategorisch ausschließen.

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