Der Evangelische Kirchentag in Nürnberg will Vorreiter in Sachen Klimaschutz für andere Großveranstaltungen sein.
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Evangelischer Kirchentag will Vorbild bei Umweltschutz sein

Beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg soll Umweltschutz großgeschrieben werden: Und zwar als Thema, das auf der Großveranstaltung vom 7. bis 11. Juni praktiziert und diskutiert wird. Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck will kommen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Der Evangelische Kirchentag in Nürnberg will Vorreiter in Sachen Klimaschutz sein. Thematisch geht es vom 7. bis 11. Juni in zahlreichen Veranstaltungen um das Thema. Aber auch der Kirchentag selbst versucht in allen möglichen Belangen – An- und Abreise, Mobilität, Essen und Abfall – dem Thema gerecht zu werden. Von der Kultur bis zum Essen soll die Schöpfungsverantwortung eine wichtige Rolle spielen, so Stefanie Rentsch, Studienleiterin des Kirchentags.

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Nachhaltige Logistik und Mobilität sollen CO2 einsparen

Allein im Bereich Mobilität will der Kirchentag 23 Prozent CO2-Emmissionen einsparen – verglichen mit den errechneten Durchschnittswerten der vergangenen drei Kirchentage. Das teilte die Kirchentagsleitung in einer digitalen "Umwelt-Pressekonferenz" mit. Demnach will der Kirchentag seine Treibhausgasemissionen insbesondere durch mehr nachhaltige Logistik und Mobilität verringern. So sollen Lastenfahrräder und E-Fahrzeuge genutzt werden und mancher Referent aus fernen Ländern per Video zugeschaltet werden.

Geplante Verköstigung als Vorbild für Großküchen

Auch bei der Verköstigung nehmen die Organisatoren den Klimaschutz in den Blick. So soll es in einem "Gläsernen Restaurant" täglich Gerichte geben, "die ausschließlich aus saisonalen, regionalen, ökologisch angebauten und fair gehandelten Lebensmitteln bestehen", heißt es in der Mitteilung zur Pressekonferenz. Das "Gläserne Restaurant" wolle damit zeigen, "dass ökologisches Kochen und Großküchen kein Widerspruch sind“. Neu ist beim Kirchentag das Schwerpunktthema Schulverpflegung. Es würden Gerichte vorgestellt und zubereitet, die das Thema Bio-Essen außer Haus aufgreifen. Und auf dem Sebalder Platz werde auch "Schmackhaftes aus geretteten Lebensmitteln" zu haben sein.

  • Zu Artikel: Quartiermeister helfen den Gästen des Kirchentags in Nürnberg

Schöpfung bewahren und Klimaschutz zentrale Themen

Der Nürnberger Kirchentag wartet nach eigenen Angaben mit mehr als 100 Einzelveranstaltungen im Bereich Schöpfung bewahren und Umweltschutz auf. Zahlreiche Podien, Vorträge, Workshops und Ausstellungen sollen die bis zu 100.000 erwarteten Besucherinnen und Besucher für den Schutz von Klima und Natur sensibilisieren.

Das Zentrum Schöpfungsverantwortung des Nürnberger Kirchentags werde auf dem Messegelände, auf dem Sebalder Platz und in der Evangelischen Hochschule zu finden sein, erläuterte Umweltreferentin Jana Rottmann. In einem Workshop soll es um den Atommüll gehen. Ein Jugendforum fragt, wie viel Modekonsum sein muss. Auf dem Markt der Möglichkeiten haben sich 40 Stände unter dem Label Schöpfungsverantwortung angemeldet.

Robert Habeck, Joe Kaeser und Carla Hinrichs im Gespräch

So wird unter anderem Robert Habeck von den Grünen, Bundesminister für Wirtschaft und Umweltschutz, einen Impulsvortrag halten, der unter der Überschrift steht: "Wer hat's verbockt? Und was machen wir jetzt?". In dieser Veranstaltung am Freitag, den 9. Juni, soll Habeck unter anderem in die Diskussion kommen mit der Aktivistin der "Letzten Generation" Carla Hinrichs, dem Aufsichtsratsvorsitzenden von Siemens Energy, Joe Kaeser, und der Vorständin der Klima-Allianz-Deutschland, Christine Averbeck.

Der von einer unabhängigen Laienbewegung verantwortete Deutsche Evangelische Kirchentag hat seit 1999 über einen eigenen Umweltausschuss. 2007 erhielt der Kirchentag für seine Großveranstaltung erstmals das Umweltzertifikat EMAS.

Mit Informationen der Nachrichtenagentur epd

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