Ab 1. November wird Gas für die Kunden der Stadtwerke Ingolstadt teurer. Sie planen deshalb einen Sozialfonds für Bedürftige.
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Ab 1. November wird Gas für die Kunden der Stadtwerke Ingolstadt teurer. Sie planen deshalb einen Sozialfonds für Bedürftige.

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Energiekrise: Stadtwerke Ingolstadt planen Sozialfonds

Finanzielle Not wegen steigender Energiekosten: Das könnte ab Herbst auch Kunden der Stadtwerke Ingolstadt treffen. Sie planen einen Gaskosten-Zuschuss für Bedürftige, unter Mithilfe von Caritas und Diakonie. Die Details stimmen sie gerade noch ab.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Mit einem Zuschuss wollen die Stadtwerke Ingolstadt (SWI) Kunden unterstützen, die durch die steigenden Energiepreise in finanzielle Bedrängnis geraten. Dazu stellen sie nach eigenen Angaben gerade einen Sozialfonds auf die Beine. "Durch einen Zuschuss, der direkt der Jahresverbrauchsabrechnung gutgeschrieben wird, sinken die monatlichen Abschläge und diese Kunden profitieren von einer sofortigen Entlastung“, erklärt Geschäftsführer Matthias Bolle.

München: Stromkostenzuschuss für Bedürftige seit Juli

An den Abstimmungen zum Sozialfonds sind laut SWI auch Diakonie und Caritas beteiligt: Die Wohlfahrtsverbände der katholischen und evangelischen Kirche werden voraussichtlich die Prüfung der Anträge übernehmen. Wie hoch der Zuschuss ist und welche Kriterien Bewerber konkret erfüllen müssen, ist noch unklar. Bis Oktober sollen laut einem SWI-Sprecher alle Details stehen, da ab dem 1. November das Gas für die Kunden teurer wird. Laut einem SWI-Sprecher richtet sich das Angebot beispielsweise an junge Familien.

In München gibt es einen ähnlichen Zuschuss für Strom schon seit Juli. Münchnerinnen und Münchner mit geringem Einkommen können bei der Stadt einen Stromkostenzuschuss beantragen. Ausbezahlt werden bis zu 50 Euro bei Ein- und Zweipersonenhaushalten und bis zu 100 Euro bei Haushalten ab drei Personen. Anspruch darauf haben zum Beispiel Personen, die Wohngeld erhalten oder deren Einkommen unter der Armutsrisikogrenze liegt. Sie können die Anträge in den Sozialbürgerhäusern stellen.

München: Härtefall-Prüfung bei Sperre von Strom oder Heizung

"Wir lassen einkommensschwache Bürgerinnen und Bürger, die keinen Anspruch auf die Einmalzahlung des Bundes haben, nicht allein", betont Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Droht eine Sperre des Stroms oder der Heizung, kann man sich ebenfalls an das zuständige Sozialbürgerhaus wenden. Dort wird geprüft, ob es sich um einen sogenannten Härtefall handelt. Dafür gibt es dann Hilfen aus einem Fonds, der aus Stiftungsmitteln des Sozialreferats oder der Wohlfahrtsverbände finanziert wird.

SWI setzen auf Energiesparen und mehr Fernwärme

Der Sozialfonds in Ingolstadt ist Teil einer Kampagne der SWI, mit der sie ihre Kunden zum Energiesparen bewegen wollen. Auf der Website geben sie zusätzlich Energiespartipps und bis März läuft ein Wettbewerb unter dem Motto "Gassparen jetzt". Die 25 Gaskundinnen und -kunden, die vom 1. Oktober bis zum 31. März prozentual am meisten Gas einsparen, erhalten ihre Jahresverbrauchsabrechnung bis zu einem Wert von 2.500 Euro erstattet.

Neben Aktionen für die Kunden versuchen die SWI eigenen Angaben nach auch, ihren eigenen Verbrauch zu senken - beispielsweise, indem in den eigenen Räumlichkeiten die Temperatur gesenkt und nicht unbedingt nötige Beleuchtung abgeschaltet wird. Aber auch auf Fernwärme wollen die SWI noch mehr setzen: So wurden beispielsweise alle Ingolstädter Bäder von Erdgas auf Fernwärme umgestellt.

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