Es kommen immer mehr Menschen aus der Ukraine, die vor dem Krieg dort flüchten. Der Landkreis Dillingen rechnet mit einer deutlichen Verschärfung der Situation in den nächsten Tagen. Denn die Flüchtlinge müssen untergebracht und versorgt werden. Da kommt dem Landkreis das Angebot der Dillinger Franziskanerinnen gerade recht. Die Schwestern wollen in ihrem Kloster Maria Medingen bis zu 70 Notaufnahmeplätze für ukrainische Flüchtlinge schaffen.
Klosterinfrastruktur optimal für Unterbringung
Im "Haus Franziskus" wollen die Franziskanerinnen rund 25 Schlafplätze für Kinder und Erwachsene und zusätzlich Babybetten bereithalten. Im Haupttrakt der Klosteranlage gibt es laut Landratsamt Platz für weitere 45 Menschen. Auch dort könnten noch Babys zusätzlich untergebracht werden.
Die Infrastruktur sei in Maria Medingen optimal für die Unterbringung der Flüchtlinge, so das Landratsamt. Es gebe Waschgelegenheiten auf den Zimmern, teilweise sogar eigene Bäder und eine Küche mit einem großen Speisesaal. Das Kloster soll Zwischenstation sein, bis die Menschen in einer staatlichen Unterkunft oder privat untergebracht werden könnten. Während des Aufenthalts in Maria Medingen will der Landkreis auch die behördliche Registrierung erledigen und weitere Verwaltungsfragen klären.
Ordensobere: "Wir sehen uns zur Hilfe verpflichtet"
"Der Krieg in der Ukraine ist für viele unschuldige Menschen eine Tragödie und bringt Leid und Verzweiflung mit sich", wird die Provinzleiterin Sr. Martina Schmidt in der Pressemitteilung zitiert. "Ihnen in einer äußerst schwierigen Lebenssituation zu helfen, sie zu versorgen und ihnen die Möglichkeit zu geben, zur Ruhe zu kommen und sich wieder geborgen und sicher zu fühlen, ist für uns selbstverständlich“, so Sr. Martina. Dazu sehe sie sich mit ihren Mitschwestern schon allein vor dem Hintergrund ihres christlichen Menschenbildes verpflichtet.
Landrat dankbar für Angebot der Franziskanerinnen
Dillingens Landrat Leo Schrell ist laut Pressemitteilung den Dillinger Franziskanerinnen dankbar, dass diese ihre Räume für ein Ankunftszentrum zur Verfügung stellen. "Das Angebot ist nicht nur ein beispielgebendes Zeichen von Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und Solidarität, sondern hilft uns enorm bei der Bewältigung der humanitären Katastrophe", so Landrat Leo Schrell.
Landkreis rechnet mit bis zu 300 Flüchtlingen über das Wochenende
Das Landratsamt Dillingen stellt sich aktuell darauf ein, bereits über das Wochenende bis zu 300 Menschen im Landkreis aufzunehmen, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Neben dem Aufnahmezentrum im Kloster Maria Medingen bereitet die Landkreisverwaltung deshalb die Kreissporthalle in Gundelfingen als weiteres Ankunftszentrum vor. Allein dort könnten bis zu 300 Menschen zunächst untergebracht werden.
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