Eine Drohnenaufnahme zeigt eine kahle Waldfläche, auf der Menschen Banner mit der Aufschrift "Wälder retten" in die Höhe halten.
Bildrechte: BR/Michael Böhm

Etwa 120 Naturschützer haben an einer Aktion des Bund Naturschutz im Frankenwald teilgenommen.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Bund Naturschutz fordert Millionenhilfen für den Frankenwald

Tausende Bäume sind bereits der Trockenheit und Käfern zum Opfer gefallen. Den Frankenwald in seiner heutigen Form werde es in ein paar Jahren nicht mehr geben, da ist sich der Bund Naturschutz sicher. Er müsse zum Notstandsgebiet erklärt werden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

"Klima schützen!", "Wälder retten!" – Die Botschaft bei einer Aktion des Bund Naturschutz (BN) im Frankenwald war eindeutig. Rund 120 Teilnehmende versammelten sich am Sonntagnachmittag bei Ludwigsstadt im Landkreis Kronach. Die groß angelegte Fotoaktion sollte aufmerksam machen auf die Folgen der Klimakrise und das Waldsterben. Dabei stellten sich die Naturschützer auf einer Kahlfläche im Wald auf die Stümpfe abgestorbener und gefällter Bäume und hielten Banner und Schilder hoch, um auf die Dimension des Waldsterbens hinzuweisen.

Frankenwald müsse zum Notstandsgebiet erklärt werden

Der BN-Vorsitzende Richard Mergner sagte dem BR bei der Aktion, die Klimakrise sei längst in Bayern angekommen, man wolle auf die Dramatik eines "Waldsterben 2.0" aufmerksam machen. Durch viele heiße Sommer und Trockenheit habe sich der Borkenkäfer im Frankenwald in den vergangenen Jahren ausgebreitet und tausende Bäume befallen und absterben lassen. Mergner forderte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und seinen Stellvertreter Hubert Aiwanger (Freie Wähler) auf, endlich zu handeln und Maßnahmen zur Energieeinsparung umzusetzen, statt diese schlecht zu machen. Konkret fordert Mergner von der Politik, den Frankenwald zu einem Notstandsgebiet zu erklären und finanzielle Mittel in Millionenhöhe, um den Wald in der Region neu zu begrünen.

Zudem brauche es Beratungsleistungen für Privatwaldbesitzer und zusätzliches Personal, um den Wald umzubauen. Den Frankenwald in seiner Form werde es in ein paar Jahren nicht mehr geben, so Mergner. Es sei nicht fünf vor zwölf, sondern halb eins, man müsse jetzt handeln. Die Kahlflächen im Wald seien auch Bedrohungen für die Orte in den Tälern des Frankenwaldes, diese könnten bei Starkregenereignissen "absaufen", so Mergner weiter. Ein Waldsterben könne auch in anderen Regionen Bayerns auftreten, überall dort, wo es reine Fichtenbestände gebe, sagte der BN-Vorsitzende. Nach Angaben des BN ist das Waldsterben im Frankenwald weit fortgeschritten, mehr als 10.000 Hektar Fläche seien bereits kahl.

Naturschützer im Frankenwald
Bildrechte: BR
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Der Bund Naturschutz hat im Frankenwald mit einer Fotoaktion auf die Folgen der Klimakrise und das Waldsterben aufmerksam gemacht.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!