Menschen stehen mit brennenden Kerzen und Israel-Fahnen auf dem Münchner Jakobsplatz.
Bildrechte: BR/Sandra Demmelhuber

Auf dem Münchner Jakobsplatz hat am Abend eine Solidaritätskundgebung für Israel stattgefunden - die Polizei sprach von über 2.000 Teilnehmenden

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Trauer an der Seite Israels: Solidarkundgebung in München

Mehr als 2.000 Menschen haben sich am Abend in der bayerischen Landeshauptstadt zu einer Gedenkveranstaltung der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern eingefunden. Neben Solidaritätsbekundungen gab es auch politische Forderungen.

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Vor fünf Tagen hat die radikal-islamische Hamas mit Angriffen auf Israel begonnen. Die Region ist in Aufruhr, es gibt bereits mehrere tausend Tote. In der bayerischen Landeshauptstadt fand am Abend unter großen Sicherheitsvorkehrungen eine Trauer-Kundgebung statt.

Gäste aus Politik und Gesellschaft erwartet

Unter dem Motto "Trauer an der Seite Israels" hat die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern zu der Kundgebung am St.-Jakobs-Platz geladen. Mit dabei waren hochrangige Gäste aus Politik, Kirche und Gesellschaft. Neben Solidarität gab es auch einige harte Worte und scharfe Forderungen.

Die Generalkonsulin des Staates Israel für Süddeutschland, Talya Lador-Fresher, verglich die Hamas in ihrer Eröffnungsrede mit dem IS. Die Hamas stehe dem IS in der Brutalität in nichts nach. "Das sind schlicht und einfach willkürliche und brutale Terroristen." Zugleich verurteilte sie pro-palästinensische Veranstaltungen in Deutschland. Diese seien in Wahrheit pro Terror-Demonstrationen.

Söder: Gebe mein Schutzversprechen für Jüdinnen und Juden in ganz Bayern

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sprach von einem fundamentalen Angriff auf den Staat Israel und auf die Menschlichkeit. Er sicherte allen Jüdinnen und Juden die absolut uneingeschränkte Solidarität des Freistaats Bayern zu. Dafür gebe er sein persönliches Schutzversprechen. Der CSU-Chef ging zudem auch auf die deutschen Hilfszahlungen an palästinensische Organisationen ein. Söder erklärte: "Alle finanziellen Mittel nach Palästina müssen gestoppt werden – rasch und dauerhaft." Auch die Iran-Politik in Deutschland und Europa müsse grundlegend geändert werden.

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) kündigte an, alle pro-palästinensischen Demonstrationen zu verbieten. "Das Feiern des Angriffs auf Israel werden wir in München nicht mehr dulden." Auch eine Kundgebung vom vergangenen Montag solle deshalb strafrechtlich geprüft werden.

Piazolo will Bildungskooperation mit Israel intensivieren

Um eine stärkeren Bezug von Schülerinnen und Schülern in Bayern mit Israel herzustellen, will Kultusminister Michael Piazolo (FW) die schon bestehende Bildungskooperation ausbauen. "Bayern und Israel verbindet mehr als eine enge Partnerschaft, die Menschen in Israel sind unsere Freunde." Vor diesem Hintergrund habe er auch alle Schulen im Freistaat dazu aufgerufen, den aktuellen Konflikt im Unterricht zu behandeln. "Antisemitismus hat keinen Platz in unserer Gesellschaft. Deshalb setzen wir in unseren Schulen gezielt auf Prävention und Information." Man müsse klarmachen, was gerade in Israel passiert und was das für ein furchtbarer Terrorakt sei.

Zum Abschluss dankte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, in einer sichtlich bewegten Rede den Teilnehmern für ihr Kommen. "Der Beistand für Israel war nie wichtiger als heute." Sie lobte die Einigkeit der Bundesregierung bei der Frage nach der Unterstützung für Israel. Den Worten der Solidarität seien endlich Taten gefolgt, so die Präsidentin.

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