"Bleed" steht in schwarzen Buchstaben auf einem Tresen, der mit Holzbalken verkleidet ist.
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Das Unternehmen "Bleed" will das Konzept der solidarischen Landwirtschaft auf die Modebranche übertragen.

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Bleed: Modemarke sucht Mitglieder für Genossenschaft

Bei der Suche nach Investoren geht die Firma "Bleed" neue Wege. Die Modemarke soll in ein genossenschaftliches Unternehmen umgebaut werden, Mitglieder sollen "Bleed" mit Beiträgen unterstützen. Die Firma sieht das als Wendepunkt der Branche.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Die Ökomode-Marke Bleed Clothing aus Helmbrechts ist seit 15 Jahren einer der Vorreiter in Deutschland für nachhaltige Kleidung. Nun geht Bleed ungewöhnliche Wege bei der Suche nach Investoren.

"Bleed" soll genossenschaftsähnliche Modefirma werden

Bleed soll als erste Modefirma in Deutschland in ein genossenschaftsähnliches Unternehmen umgebaut werden, teilt Firmengründer Michael Spitzbarth mit. Damit will er in den aktuell wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Zukunft von Bleed sichern. Details des Konzepts stellt er ab Donnerstag bei mehreren Infoveranstaltungen online und auch vor Ort am Firmensitz in Helmbrechts vor.

"Wir brauchen rund 500 bis 600 Mitglieder, die uns mit monatlichen Existenzbeiträgen unterstützen", so Spitzbarth auf Anfrage von BR24. Der Betrag sei frei wählbar – als Orientierung rechnet Bleed mit 44 Euro pro Monat und Person.

"Wendepunkt in der Bekleidungsbranche"

Laut Marktstudien geben die Menschen in Deutschland monatlich zwischen 50 und 300 Euro für Bekleidung aus. Mit diesem Konzept eines gemeinschaftsbasierten Unternehmens übertrage Bleed die bereits seit längerem erfolgreiche umgesetzte Idee der sogenannten "Solidarischen Landwirtschaft" – kurz "Solawi" – auf die Modebranche.

"Diese bahnbrechende Entscheidung markiert einen Wendepunkt in der Bekleidungsbranche", heißt es in einer Pressemitteilung von Bleed. Es gehe nicht nur um eine alternative Finanzierungsmöglichkeit, sondern auch um eine Plattform für die nachhaltige, gemeinschaftliche Entwicklung von bedarfsorientierten Produkten.

Spitzbarth: Lage in der Modebranche "desaströs"

Angesichts von Inflation und gestiegenen Energiekosten sei die Lage in der Modebranche momentan "desaströs", so Bleed-Gründer Spitzbarth. Gleichzeitig zeige der Klimawandel immer deutlicher, wie wichtig nachhaltig produzierte Kleidung ist.

Das Unternehmen "Bleed" entwickelt in Helmbrechts Ökomode. Die Kleidungsstücke werden teils auch aus Recyclingmaterial wie Fischernetzen oder PET-Flaschen gefertigt. Zum Sortiment gehörten im Laufe der Jahre zum Beispiel vegane Jeans, klimaneutrale Sneakers oder Bikinis aus Fischernetzen.

In einem Bekleidungsgeschäft hängen Jacken an Stangen und liegen Pullover auf Tischen.
Bildrechte: BR Fernsehen
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Das Unternehmen "Bleed" will das Konzept der solidarischen Landwirtschaft auf die Modebranche übertragen.

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