Der neue Firmensitz des Ökomoden-Herstellers Bleed in Helmbrechts
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Der neue Firmensitz des Ökomoden-Herstellers Bleed in Helmbrechts

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"Bleed" entwirft in Helmbrechts seit zehn Jahren Ökomode

Die oberfränkische Modemarke "Bleed“ in Helmbrechts bringt seit zehn Jahren Ökomode auf den Markt. Das Unternehmen entwirft Kleider aus Biostoffen wie Baumwolle und Hanf. Die Firmenzentrale wurde vergrößert.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Das Unternehmen "Bleed" des 38 Jahre alten Designers Michael Spitzbarth entwickelt in Helmbrechts stylische Ökomode auch aus Recyclingmaterial wie zum Beispiel Fischernetzen oder PET-Flaschen. Zusätzlich zu den T-Shirts, Kleidern und Funktionsjacken brachte "Bleed“ den wohl die ersten klimaneutralen Sneaker auf den Markt.

Produktion in Portugal

Produziert wird die sozial- und umweltverträgliche Mode überwiegend in Portugal. Denn mit der Verlagerung der Modeproduktion nach Asien ging auch Know-How in der einstigen Textilhochburg Oberfranken verloren, so Spitzbarth im BR-Gespräch. Inzwischen hat Spitzbarth aber erste ökozertifizierte Kooperationspartner in seiner Heimatstadt Helmbrechts.

"Kleiderschrank der Welt"

Die oberfränkische Kleinstadt galt im 19. Jahrhundert als "Kleiderschrank der Welt“. Die Stoffe der zahlreichen Textilunternehmen im Frankenwald waren auch in Indien und im Nahen Osten sehr gefragt.

Hochwertige Möbel vom Sperrmüll

Bei der neuen Bleed-Firmenzentrale für die inzwischen 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat Designer Spitzbarth auf Nachhaltigkeit geachtet. Statt eines Neubaus funktionierte er ein leerstehendes Autohaus am Stadtrand zum Modequartier um mit Fußböden aus Recyclingmaterial und hochwertigen Möbeln vom Sperrmüll.

Eigenes Modelabel "Bleed" entwickelt

Nach dem Textildesign-Studium an der Hochschule Hof-Münchberg arbeitete Spitzbarth anfangs für große europäische Sportartikel-Hersteller. Nachdem seine Kritik an den Produktionsmethoden auf taube Ohren stieß, entwickelte er seine eigenes Modelabel. Gleich seine erste Kollektion wurde auf der Münchner Sportartikel-Messe ISPO mit dem "Brand-New-Award" ausgezeichnet.

Nur zwei neue Kollektionen pro Jahr

Der 38-jährige Designer stemmt sich gegen den Fast-Fashion-Trend und entwirft ganz bewusst nur zwei Kollektionen im Jahr. Laut einer Studie von Greenpeace werden 40 Prozent der Hosen, Blusen, und Shirts in deutschen Kleiderschränken nicht genutzt.

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