Feldberegnung auf einem Gemüsefeld in Unterfranken
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Der Mitinhaber eines Gemüsebetriebs im Raum Würzburg ist zu einer Geldstrafe verurteilt worden, weil er die Wasserzähler manipuliert hat.

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Bergtheimer Mulde: Geldstrafe wegen manipulierter Wasserzähler

Bergtheimer Mulde: Geldstrafe wegen manipulierter Wasserzähler

Dieser Fall hat im Sommer 2022 für Aufregung gesorgt: Es ging um mutmaßliche Manipulation an Wasserzählern in einer der trockensten Regionen Bayerns, der Bergtheimer Mulde. Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage. Nun ist eine Entscheidung gefallen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Temperaturrekorde und wenig Niederschlag – Unterfranken gilt als trockenste Region in Bayern. Im Bereich um Bergtheim, nördlich von Würzburg, regnet es im Vergleich besonders wenig. Entsprechend groß war der Aufschrei, als 2022 bekannt wurde, dass ein Landwirt hier Wasserzähler manipuliert haben soll. In dem Fall ist nun eine Entscheidung gefallen: Der Verurteilte bekam eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 70 Euro, also insgesamt 6.300 Euro.

Gericht: Wasseruhren des Brunnens liefen rückwärts

Das Würzburger Amtsgericht sah es als erwiesen an, dass der Mann als Mitinhaber eines Gemüsebetriebs und Alleinverantwortlicher für die Bewässerung die Wasserzähler heruntergedreht hat. Somit liefen laut Gericht zwei Wasseruhren eines Brunnens in der Bergtheimer Mulde rückwärts. Laut Amtsgericht kam es ohne öffentliche Verhandlung zur Entscheidung, die betroffenen Parteien hätten sich außergerichtlich geeinigt. Einspruch sei nicht eingelegt worden. Der Strafbefehl sei inzwischen rechtskräftig.

Anklage wegen Fälschung technischer Aufzeichnungen

Im September 2022 hatte zuerst die "Main-Post" von einer Wasseruhr an einem Brunnen in der Nähe von Bergtheim berichtet, die möglicherweise rückwärtslief. Bürgerinnen und Bürger der Initiative "Wasser am Limit" hatten dokumentiert, wie ein Wasserzähler am 21. August 2022 nach ihren Angaben 1.800 Kubikmeter weniger Entnahme anzeigte als zwei Tage zuvor.

Die Staatsanwaltschaft Würzburg erhob Anklage wegen "Fälschung technischer Aufzeichnungen in zwei tatmehrheitlichen Fällen". Der Mann durfte aus mehreren Brunnen im Landkreis Wasser entnehmen und besaß dafür entsprechende Genehmigungen.

Gemüseanbau trotz Trockenheit

Die Gegend um Bergtheim ist für ihren Gemüseanbau auf etwa 1.000 Hektar bekannt. Sie ist besonders trocken, hat aber reichhaltige Böden. Aufgrund der Trockenheit dürfen die Landwirte bestimmte Mengen Wasser aus dem Grundwasser entnehmen. Die dortigen Vorgaben gelten inzwischen als streng, verglichen mit anderen bayerischen Regionen.

Recherche zu Wasserentnahme in Unterfranken

Verteilungskonflikte ums Wasser gab es in den vergangenen Jahren zahlreiche, auch in Unterfranken. Im Sommer 2022 rief die Regierung von Unterfranken zum Wassersparen auf. Gleichzeitig dürfen viele kostenlos Wasser aus Boden und Gewässern pumpen: Industrie, Landwirte, Winzer, Vereine oder Kommunen. Doch wie viele dieser Bescheide es gibt, dazu ist bislang wenig bekannt. Eine zentrale Datenbank gibt es in Bayern nicht. Deshalb hat ein Team der "Main-Post" und des BR im vergangenen Jahr wochenlang nachgefragt – und sich selbst an eine Auswertung gesetzt. Der erstaunliche Befund: In vielen Fällen wussten die Kreisverwaltungsbehörden nicht, wie viel Wasser tatsächlich entnommen wurde.

  • Zum Artikel: Wer darf in Franken wie viel Wasser nutzen?

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