Eine digitale Lösung für den Brennerkorridor ist angedacht
Bildrechte: Dagmar Bohrer-Glas/BR

Mal wieder Lkw-Blockabfertigung auf der Inntalautobahn

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Bayern, Tirol und Südtirol wollen Lkw-Verkehr gemeinsam managen

Blockabfertigung ade? Bayern, Tirol und Südtirol wollen den Lkw-Verkehr über den Brenner gemeinsam mit einer digitalen Lösung managen. Die drei Regierungschefs unterzeichnen am Mittwoch eine Absichtserklärung auf der Kufsteiner Festung.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

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Eine Lösung für die Lkw-Blockabfertigung am Grenzübergang Kiefersfelden/Kufstein wünschen sich alle. Allen voran die Anwohner und die Lkw-Fahrer, aber auch Speditionsunternehmen und Umweltschützer. Könnte ein digitales Verkehrsmanagementsystem die Lösung sein?

Eine grenzüberschreitende digitale Lösung

Ein gemeinsames digitales Verkehrsmanagement - die drei Regierungschefs von Bayern, Tirol und Südtirol sehen darin einen konstruktiven Lösungsansatz, heißt es vor dem Termin am Mittwochvormittag auf der Kufsteiner Festung. Neben Bayerns Ministerpräsident Markus Söder nehmen der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle und der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher an der Unterzeichnung teil.

Gemeinsam wolle man die Herausforderungen im Bereich Brenner-Transit lösen und die gemeinsame Position zum digitalen Verkehrsmanagementsystem vorstellen, heißt es vorab.

Slot-System angedacht

Eine Expertengruppe aus den drei Ländern hat bereits Vorschläge erarbeitet und Südtirol ließ eine Machbarkeitsstudie zum sogenannten "Slot-System" erstellen, auch mit Hilfe der Technischen Hochschule Ingolstadt. Speditionen müssten demnach Zeitfenster für ihre Lkw, die über den Brenner wollen, im Vorfeld buchen.

Rechtliche Hürden gebe es laut der Südtiroler Machbarkeitsstudie nicht. Einrichten müssten ein solches System die Mitgliedsstaaten Deutschland, Österreich und Italien via Staatsvertrag.

Spediteur im Inntal ist skeptisch

Eine gut durchdachte digitale Lösung, die transparent sei, kann sich der Nußdorfer Spediteur Georg Dettendorfer, der auch Vizepräsident der IHK für München und Oberbayern ist, durchaus vorstellen. Gleichzeitig hegt er aber die Befürchtung, dass damit ein "Riesen-Bürokratiemonster" auf die Spediteure zukommt. Interessant wäre für Dettendorfer insbesondere, ob die Tiroler dann auch vom Lkw-Nachtfahrverbot ablassen würden. Und wo sollen denn die Lkw-Fahrer auf ihre Slots warten?, fragt der Unternehmer. Genügend Lkw-Parkplätze entlang der Autobahnen seien jedenfalls nicht vorhanden.

Viele Fragen sind offenbar noch zu klären, was ein mögliches Verkehrsmanagement auf dem Brennerkorridor angeht.

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