Der Eingang der Sparkasse Günzburg-Krumbach
Bildrechte: BR/Peter Allgaier

Im Juli sollen die Sparkassen Günzburg-Krumbach und Schwaben-Bodensee fusionieren

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Bankenfusion: In Schwaben entsteht Bayerns viertgrößte Sparkasse

Die Sparkassen Schwaben-Bodensee und Günzburg-Krumbach wollen fusionieren. Damit entsteht eine Bank mit 1.400 Mitarbeitern. "Keiner wird seinen Job verlieren", verspricht der Vorstand. Für die Kunden soll es neue Angebote geben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

In dem Gebäude, in dem heute das Krumbacher Rathaus ist, war früher eine Sparkasse. Am Montag haben Vorstände, Bürgermeister und Landräte in genau diesem Rathaus verkündet: Die Sparkasse Schwaben-Bodensee und die Sparkasse Günzburg-Krumbach wollen fusionieren. Mit dem Zusammenschluss möchten sich die Banken besser für die Zukunft aufstellen.

Fusionierte Sparkassen wollen alle Jobs erhalten

"Keiner wird seinen Job verlieren. Im Gegenteil, wir haben derzeit Fachkräftemangel", betonte Thomas Munding, Vorstand der Sparkasse Schwaben-Bodensee. Er soll die neue gemeinsame Bank bis November leiten. Danach soll ein neuer Vorstand übernehmen.

Sparkasse verspricht Vorteile für Kunden und Personal

Die Sparkassen wollen ihren Kunden neue Angebote machen, beispielweise den mittelständischen Unternehmen Vermögensverwaltung oder Corporate Finance (Kreditgeschäfte mit höherem Volumen) anbieten. "Solche Geschäftsbereiche aufzustellen, wäre für uns allein nicht rentabel gewesen", sagte Daniel Gastl, Vorstand der Sparkasse Günzburg-Krumbach. Außerdem soll es beispielsweise auch im Landkreis Günzburg rechtssichere Videoberatungen im Bereich Wertpapiere geben. Aber auch die Mitarbeiter sollen profitieren. Sie sollen mehr Freiheiten bekommen, weil sich flexible Teilzeit in einem größeren Haus leichter umsetzen lässt.

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Viertgrößte Sparkasse Bayerns entsteht

Die neue Sparkasse wird 99 Geschäftsstellen umfassen (SB-Stellen eingerechnet) und eine Bilanzsumme von knapp 12 Milliarden Euro aufweisen. Sie wird damit die viergrößte Sparkasse in ganz Bayern. 1.400 Menschen sind bei den Geldhäusern beschäftigt, der Hauptsitz der neuen Sparkasse wird in Memmingen liegen, daneben sollen weiterhin Vorstände in Augsburg, Günzburg und Lindau sitzen.

Die Sparkassen verstehen sich als "Partner unter Gleichen", so soll die Sparkasse Günzburg-Krumbach, obwohl sie von ihrer Größe nur 18 Prozent der neuen Bank ausmacht, einen Stimmanteil von rund 28 Prozent bekommen.

Für Sparkassenkunden soll sich wenig ändern

Im April 2023 hatte es einen ersten Austausch gegeben, es folgten nach Angaben der Teilnehmer vertrauensvolle Sondierungsgespräche. Am 9. Februar sollen die Gremien die Fusion nun endgültig beschließen. Die Bankkunden sollen von der Fusion, die offiziell zum 1. Juli 2024 erfolgen soll, wenig merken. Zwar ändert sich die IBAN der Kunden, aber die alte IBAN wird "bis zum St. Nimmerleinstag" weiter funktionieren, betont Vorstand Munding.

Immer weniger Sparkassen in Bayern

Auch bayernweit schreitet der Zusammenschluss bei den Sparkassen voran. Gab es 1990 noch 769 in Deutschland, so sind es mittlerweile nur noch 353, also weniger als die Hälfte.

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