Braunbär in der Slowakei
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Milan Kapusta

Braunbär in der Slowakei

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

BR24live: Bär tötet Schafe im Landkreis Rosenheim

Ein Bär hat im Landkreis Rosenheim Schafe gerissen. In der Grenzregion zu Österreich wurden am Mittwoch auf einer Weide zwei tote und ein verletztes Schaf aufgefunden. BR24 berichtet sammelt live vor Ort Reaktionen und Erkenntnisse.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Im südlichen Landkreis Rosenheim in der Grenzregion zu Österreich sind am Mittwoch auf einer Weide zwei tote und ein verletztes Schaf aufgefunden worden. "Anhand der Erstdokumentation der äußeren Verletzungen der Tiere und vor Ort aufgefundener Trittsiegel kann dieser Vorfall einem Bären zugeordnet werden," teilte das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) mit.

BR24 berichtet ab 12.00 Uhr LIVE aus Rosenheim über die neuesten Erkenntnisse. Zu Gast bei BR-Korrespondentin Dagmar Bohrer-Glas sind die Kreisbäuerin Katharina Kern und ein Wildtierexperte des Bund Naturschutz.

  • Direkt zum aktuellen Artikel: "Kein Kuscheltier": Aiwanger hält Zugriff auf Bären für möglich

Tiere sollen im Landkreis nachts eingestallt werden

Der südliche Landkreis Rosenheim umfasst Teile des Chiemgaus sowie das Inntal bis Kiefersfelden. Vor Ort seien genetische Proben genommen worden. Gesehen habe den Bären bisher niemand. Die Behörde warnt: "Nutztierhalter im Grenzgebiet des Landkreises zu Österreich sind aufgefordert, ihre Tiere möglichst nachts einzustallen sowie Herdenschutzmaßnahmen zu ergreifen." Weitergehende Maßnahmen würden geprüft. "Bei Begegnungen mit einem Bären gilt es, Ruhe zu bewahren." Hinweise aus der Bevölkerung nehmen das LfU sowie die Polizei entgegen. Die Behörden können Nutztierhalter mit Zaunmaterial unterstützen.

Neben den zwei toten Schafen wurde ein verletztes Schaf gefunden. Dieses musste aufgrund der Verletzungen getötet werden. Wie das LfU mitteilte, hat ein Mitglied des Netzwerks "Große Beutegreifer" die Situation vor Ort umgehend begutachtet und genetische Proben genommen. Anhand der Erstdokumentation der äußeren Verletzungen der Tiere und der vor Ort aufgefundenen Trittsiegel kann dieser Vorfall einem Bären zugeordnet werden. Weitere Erkenntnisse zu dem angreifenden Tier werden aus der Analyse der genetischen Spuren erwartet.

Umweltminister Glauber: Sicherheit des Menschen hat Vorrang

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber sagte, Bayern sei auf das Thema Bär vorbereitet. Dem Bayerischen Rundfunk teilte er mit: "Die Sicherheit der Menschen steht immer im Mittelpunkt und hat uneingeschränkten Vorrang." Der Sachverhalt müsse jetzt fachlich genau aufgeklärt und die Lage vor Ort engmaschig beobachtet werden.

Hinweise aus der Bevölkerung nimmt jede Polizeidienstelle entgegen. "Im Ernstfall kommen alle Maßnahmen in Betracht“, so Glauber.

Landräte mahnen zur Vorsicht vor Bären

Am vergangenen Wochenende sind in Oberbayern Spuren eines Braunbären im Grenzgebiet zu Österreich gesichtet worden. Laut LfU hinterließ das Tier in den Landkreisen Rosenheim und Miesbach Trittsiegel im Schnee. Er verhält sich nach den bisherigen Erkenntnissen aber Menschen gegenüber scheu.

Aus Österreich war zu hören, dass der Bär im März womöglich bereits in Tirol unterwegs war. Im kleinen Ort Brandenberg im Bezirk Kufstein war ein Braunbär von einer Wildkamera fotografiert worden. Es sei durchaus möglich, dass es sich dabei um dasselbe Tier handele. Brandenberg ist etwa 50 Kilometer von Miesbach entfernt.

Auf BR-Anfrage äußerte sich auch der Miesbacher Landrat Olaf von Löwis zu der Spuren-Sichtung: Die Nachweise in der Region seien "sehr ernstzunehmen", so von Löwis. Der Landrat vermutet, dass Braunbären auf der Suche nach einer Partnerin und einem eigenen Revier immer wieder durch den Landkreis und die umliegenden Alpen-Landkreise ziehen.

Tödliche Bären-Attacke auf Menschen im Trentino

In Bayern werden immer wieder Spuren von einzelnen durchwandernden Bären gesichtet, eine dauerhafte Ansiedlung wird nicht erwartet. Im Trentino in Norditalien sorgt derzeit eine tödliche Attacke einer Bärin auf einen Jogger für Aufregung.

Das Tier wurde in der Nacht zu Dienstag eingefangen. Es handelt sich um die Schwester von "Problembär" Bruno, der 2006 in Bayern erschossen worden war.

Im Audio: Bär tötet Schafe im Landkreis Rosenheim

Braunbär (Symbolbild)
Bildrechte: picture alliance / empics | Ben Birchall
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Braunbär (Symbolbild)

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!