Schwimmhalle im Hallenbad von Gunzenhausen
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Die "Bäderallianz Altmühlfranken" in den Landkreisen Weißenburg-Gunzenhausen und Roth will etwas gegen den Fachkräftemangel in Bädern tun.

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Bäderallianz Altmühlfranken: die Zukunft der Schwimmbäder retten

Fachkräftemangel und steigende Kosten bringen viele Schwimmbäder an den Rand der Existenz. Dem will die "Bäderallianz Altmühlfranken" in den Landkreisen Weißenburg-Gunzenhausen und Roth entgegenwirken – indem sie die Zukunft gemeinsam angeht.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Die Betreiber von sieben Frei- und Hallenbädern in den Landkreisen Weißenburg-Gunzenhausen und Roth haben zur Pressekonferenz in die historischen römischen Thermen von Weißenburg geladen. Es geht um die "Bäderallianz Altmühlfranken", ein Zusammenschluss aus sieben Schwimmbädern.

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Denn die Badbetreiber aus Weißenburg, Gunzenhausen, Treuchtlingen, Pappenheim, Langenaltheim, Pfleinfeld und Georgensgmünd sind sich einig, dass sie in Zukunft nur gemeinsam erfolgreich sein können. Das wichtigste Ziel sei es, die Bäder in der Region zu erhalten. "Wir wollen die Bäderinfrastruktur in unserer Region sichern und verbessern", sagt Martin Renk, Betriebsleiter der Freizeitbäder in Gunzenhausen.

Arbeit im Hallenbad statt am Bauhof

Bei der "Bäderallianz Altmühlfranken" geht es vor allem um Austausch: Zum einen beispielsweise über das Wissen über neue und ressourcenschonende Technik. Zum anderen von Personal. Denn wie überall fehlen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und im Landkreis Roth die Fachangestellten für Bäderbetriebe. So hätte das frisch sanierte Hallenbad in Georgensgmünd im Landkreis Roth vergangenes Jahr fast nicht eröffnen können. Es hat sich kein Bademeister gefunden. Geholfen hat die Kooperation mit dem Freibad in Pleinfeld (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen). Die Bademeister dort waren im Winter im Bauhof, in der Touristinformation oder als Hausmeister in der Mittelschule eingesetzt. Nun arbeiten sie den Winter über in Georgensgmünd.

Fachpersonal kann in allen sieben Bädern arbeiten

Am Anfang hätte es noch kleinere Probleme gegeben, erzählt der kaufmännische Leiter der Gemeindewerke Georgensgmünd, Lothar Satzinger. Mittlerweile laufe der Austausch aber sehr gut. "Das ist aus der Not geboren, aber fühlt sich gut an", so Satzinger. Der Austausch unter den Bademeistern geht mit der "Bäderallianz Altmühlfranken" aber noch weiter. Mittlerweile können alle Fachangestellten für Bäderbetriebe in allen sieben beteiligten Frei- und Hallenbädern arbeiten, wenn sie das möchten.

Ausbildung attraktiver machen

Das wird auch in Zukunft für die Ausbildung gelten. Die sieben Bäder treten als gemeinsamer Ausbilder auf. Wer den Beruf "Fachangestellte für Bäderbetriebe" in einem der Bäder der Allianz lernt, bekommt nicht nur Einblick in ein, sondern in mehrere Schwimmbäder. Das soll die anspruchsvolle Ausbildung für junge Menschen attraktiver machen. Die Mitarbeiter würden durch die "Bäderallianz Altmühfranken" mehr berufliche Flexibilität und Entwicklungsmöglichkeiten erhalten, ist Martin Renk von den Gunzenhäuser Bädern überzeugt.

Gemeinsame Gästekarten denkbar

Die "Bäderallianz Altmühlfranken" will sich aber nicht nur in Sachen Personal austauschen. Es gebe bereits viele Ideen, sagt Renk. Unter anderem können sich die Bäder gemeinsame Bereitschaftsdienste, Marketingaktionen oder Schulungen vorstellen. Außerdem wäre es denkbar, die Gästekarten für die Bäder zu vereinheitlichen, so Renk. Noch stehe die Bäderallianz und damit die Zusammenarbeit ganz am Anfang. Ein erster großer Schritt zum Erhalt der Schwimmbäder ist mit dem Austausch der Mitarbeitenden aber bereits gemacht.

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Die Mitglieder der "Bäderallianz Altmühlfranken" bei der Vorstellung des Zusammenschlusses.

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