Die Keramikschule Landshut von außen.
Bildrechte: BR/Harald Mitterer

Die Keramikschule Landshut von außen.

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Auto bis Space Shuttle – Keramik-Knowhow aus Landshut wird 150

Die Keramikschule Landshut genießt internationalen Ruf und feiert heute ihr 150-jähriges Bestehen. Die Absolventen der Schule sind heutzutage nicht nur im Kunsthandwerk gefragt, sondern auch in Forschung und Industrie tätig.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Die Keramikschule in Landshut ist nicht nur die älteste, sondern auch die einzige ihrer Art in Deutschland und genießt internationales Ansehen. Die Schüler und Absolventen kamen und kommen aus der ganzen Welt: aus Japan, China, Korea, Venezuela, den USA sowie aus europäischen Ländern wie Österreich, Italien, der Schweiz und natürlich aus ganz Deutschland. Am Donnerstag feiert die Keramikschule ihr 150-jähriges Bestehen.

Meisterbrief im Keramikhandwerk

In dem prächtigen historischen Schulgebäude am Marienplatz 8 in Landshut werden aktuell 120 Schüler von 20 Lehrkräften ausgebildet. Und zwar in drei verschiedenen Ausbildungsstufen: In der Berufsschule, der Berufsfachschule sowie in einem Meisterkurs mit maximal 16 Plätzen. Diese zweijährige Vollzeitausbildung bildet Gesellinnen und Gesellen zum staatlich geprüften Keramikdesigner mit der Möglichkeit zum Meisterbrief im Keramikhandwerk aus.

Spaceshuttle: Keramisches Knowhow aus Landshut

Unter den Absolventen sind preisgekrönte Handwerkerinnen und Kunsthandwerker, aber auch in der Industrie sind die Absolventen der Keramikschule wegen ihrer Fachkenntnisse gefragt, berichtet Schulleiterin Veronika Märkl, selbst Absolventin der Keramikschule Landshut. So leitet eine Absolventin aktuell die Gießerei mit dem Modell- und Formenbau im Werk eines international führenden Autoherstellers. Und auch im Space Shuttle steckt keramisches Knowhow aus Landshut: Ein Absolvent der Keramikschule hat spezielle Hitzekacheln für die Raumfähre mit entwickelt.

Region um Landshut seit jeher Zentrum der Töpferei

Das Keramikhandwerk zählt zu den ältesten Handwerkstechniken der Menschheit. Seit Tausenden von Jahren fertigen Menschen in aller Welt aus Lehm und Ton Gebrauchsgegenstände und Kunstwerke.

Die niederbayerische Stadt Landshut ist diesem alten Handwerk in besonderer Weise verbunden: Die Region ist aufgrund ihrer Tonvorkommen seit langer Zeit ein Zentrum der Töpferei. Die Landschaft des Kröning im Hügelland zwischen Landshut, Vilsbiburg und Dingolfing galt mit den ehemals dort arbeitenden "Hafnern im Kröning" als das einst größte Zentrum für Geschirrherstellung in Bayern. Grundlagen der langen Geschichte des Hafner-Handwerks waren das noch heute genutzte Tonvorkommen und der Holzreichtum durch den Kröninger Forst.

Internationales Renommee der Keramikschule in Landshut

Die Keramikschule Landshut führt diese lange Handwerkstradition mit modernen Erkenntnissen fort und hat sich so internationales Renommee erworben.

Zum 150. Bestehen der Keramikschule gibt es einen Festakt im Rathausprunksaal in Landshut mit zahlreichen Ehrengästen. Außerdem werden in den kommenden Wochen und Monaten Ausstellungen und Vorträge mit Absolventen der Keramikschule angeboten.

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Die Töpferschule besteht seit 1873.

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