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Audi-Mitarbeiter wollen ihren Teil am Rekordgewinn

Audi erwartet einen Rekordgewinn von über sieben Milliarden Euro. Aktuell verhandeln der Betriebsrat und die Unternehmensspitze, wie die Audi-Mitarbeiter am milliardenschweren Gewinn aus dem Geschäftsjahr 2022 beteiligt werden.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Die Audi AG und der Betriebsrat ringen aktuell um die Mitarbeiterbeteiligung am milliardenschweren Rekordgewinn. Der soll für das Geschäftsjahr 2022 bei weit über sieben Milliarden Euro liegen. Die genauen Zahlen präsentiert der Autobauer erst Mitte März.

Boni sollen gedeckelt werden

Eine Beteiligung am Gewinn erhalten bei der Audi AG derzeit über 55.000 Mitarbeiter. Wie Insider BR24 berichten, möchte das Management gerne die Boni deckeln. Bei deren Berechnung soll es künftig eine Obergrenze geben. An Gewinnen jenseits von 5,3 Milliarden Euro sollten die "Audianer" dann nicht mehr beteiligt werden. Details gibt das Unternehmen noch nicht bekannt.

Der Sprecher des Betriebsrats Ralf Mattes bestätigt, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer derzeit über die "Weiterentwicklung der Audi Ergebnisbeteiligung (AEB) sprechen". Nähere Angaben macht aber auch er nicht.

Was Teil der Ergebnisbeteiligung ist - und was nicht

Im Kern geht es darum, welche Möglichkeiten die aus dem Jahr 2019 stammende Grundsatzerklärung "Audi.Zukunft" dem Unternehmen eröffnet. Damals hatten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer verpflichtet, über die Ergebnisbeteiligung neu zu verhandeln, wenn der Gewinn des Autobauers die Marke von 5,3 Milliarden Euro übersteigt. Das ist bereits in Geschäftsjahr 2021 passiert. Damals erzielte Audi einen Gewinn von 5,5 Milliarden Euro.

Insider berichten, dass Audi nun Gewinne jenseits der 5,3 Milliarden Euro nicht mehr mit seinen Mitarbeitern in gewohnter Weise teilen möchte. Gerne würde das Management zudem die Gewinne der Audi-Töchter Lamborghini, Bugatti und Ducati aus dem Gewinn der Audi AG herausrechnen.

Betriebsrat will Gewinnbeteiligung ab dem ersten Euro

Doch nicht nur die Audi-Spitze hat Wünsche, sondern auch der Betriebsrat. Geht es nach den Vertretern der Arbeitnehmer, soll der Autobauer seine Mitarbeiter künftig schon ab dem ersten Euro am Gewinn beteiligen. Bisher profitieren die "Audianer" erst ab einem Gewinn von 1,2 Milliarden Euro. Außerdem möchte der Betriebsrat, dass die Audi-Mitarbeiter in erfolgreichen Jahren noch einen extra Zuschuss zur Altersvorsorge erhalten.

Auf der Wunschliste steht auch eine so genannte "soziale Komponente“, also ein Festbetrag, der an alle Mitarbeiter gleichermaßen ausgeschüttet werden soll, unabhängig von ihrem individuellen Einkommen. Bislang orientiert sich die Erfolgsbeteiligung am individuellen Einkommen. Besserverdiener profitieren deshalb mehr als zum Beispiel ein Facharbeiter. Bislang schüttet Audi zehn Prozent des Gewinns, der 1,2 Milliarden Euro übersteigt, an seine Mitarbeiter aus. 

Audi zahlt 5.670 Euro - BMW 9.000 Euro

Audi hat für das Geschäftsjahr 2021 im Schnitt eine Erfolgsbeteiligung von 5.670 Euro gezahlt. Damit lag Audi im Vergleich mit anderen Autobauern im Mittelfeld - deutlich über Volkswagen, aber deutlich unter BMW und Porsche. BMW zahlte für das Geschäftsjahr 2021 im Schnitt 9.000 Euro Bonus und bei Porsche waren es 7.900 Euro.  Auch bei Porsche macht man sich Gedanken über eine Deckelung: Wie eine Sprecherin erklärt, "schließt Porsche fünfstellige Beträge aus“. Heißt: Bei 10.000 Euro wäre dann auch dort Schluss.

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