Symbolbild: AdBlue-Einfüllstutzen und Diesel-Einfüllstutzen am PKW
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BMW, Mercedes-Benz und Audi müssen in Südkorea wegen Kartellabsprachen bei Dieselfahrzeugen eine Millionen-Strafe zahlen.

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Kartellabsprachen: Millionen-Strafe für BMW und Audi in Südkorea

In Südkorea wurden gegen BMW, Audi und Mercedes-Benz wegen Kartellabsprachen Strafen in Höhe von mehreren Millionen Euro verhängt. Kern der Vorwürfe waren Absprachen über die Technik zur Schadstoffverringerung bei Dieselautos.

Die Autohersteller BMW, Mercedes-Benz und Audi müssen in Südkorea wegen Kartellabsprachen im Zusammenhang mit Abgasreinigungsanlagen bei Dieselfahrzeugen eine Millionen-Strafe zahlen.

Südkoreas Wettbewerbsbehörde warf den drei Produzenten sowie Volkswagen in einer Erklärung am Donnerstag vor, ihr Vorgehen habe "den Wettbewerb und die Wahl der Verbraucher eingeschränkt". Laut der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap können die Unternehmen rechtlich gegen die Entscheidung der Kommission für fairen Handel (FTC) vorgehen.

11,6 Mio Euro Strafe für BMW – 4,2 Mio Euro für Audi

Die Behörde legte eigenen Angaben zufolge die Strafen vorläufig auf 15,7 Milliarden Won für BMW (11,6 Millionen Euro) und 5,9 Milliarden Won für Audi (4,3 Millionen Euro) fest. Mercedes-Benz muss mit umgerechnet 15,3 Millionen Euro die höchste Strafe zahlen. Volkswagen brauche keine Strafe zahlen, da betroffenen Modelle nicht in Südkorea verkauft worden seien.

Die Behörde sei zu dem Schluss gekommen, dass es "einen Konsens unter den vier Unternehmen gab, den Verbrauch von Harnstoff-Lösungen zu reduzieren". Ihr Verhalten komme einer Absprache gleich. Mit einer speziellen Harnstoff-Lösung sollen giftige Stickoxid-Emissionen gesenkt werden. Bei bestimmten Dieselfahrzeugen muss die Lösung zusätzlich zum Treibstoff getankt werden.

Auch EU-Kommission hatte bereits Strafen verhängt

Die EU-Kommission hatte im Juli 2021 insgesamt fast 900 Millionen Euro Bußgeld verhängt. Die Autobauer sprachen sich über die Größe der Tanks für den Harnstoffzusatz AdBlue ab, der zur Reinigung von Dieselabgasen gebraucht wird. Tatsächlich umgesetzt wurden diese aber nach Darstellung der Unternehmen nicht.

Bei der Untersuchung in Südkorea ging es den Angaben der Autohersteller zufolge um die gleichen Sachverhalte, die bereits Gegenstand des Kartellverfahrens der Europäischen Kommission gewesen seien. "Absprachen oder ein Informationsaustausch zu Preisen, Mengen oder Marktaufteilung waren nicht Gegenstand des Verfahrens", teilte Mercedes-Benz mit. Das Unternehmen habe mit der FTC kooperiert. BMW kündigte an, die schriftliche Begründung der Behörde zunächst abwarten zu wollen.

  • Zum Artikel: Geplante Abgasnorm: Wissing warnt vor zu scharfer EU-Regulierung

Mit Informationen von dpa.

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