nterfränkische Einsatzkräfte erkunden mit einem bayernweit einmaligen geländegängigen Amphibienfahrzeug Ortschaften im Hochwassergebiet.
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Unterfränkische Einsatzkräfte erkunden mit einem bayernweit einmaligen geländegängigen Amphibienfahrzeug Ortschaften im Hochwassergebiet.

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Amphibienfahrzeug aus Unterfranken erreicht abgeschnittene Orte

Eigentlich unvorstellbar, aber noch immer sind Ortschaften in Rheinland-Pfalz von der Außenwelt abgeschnitten. Einsatzkräfte aus Unterfranken sind dorthin mit einem Amphibienfahrzeug unterwegs. Sie finden Menschen vor, die vor Erleichterung weinen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Seit dem Hochwasser ist Reimerzhoven im Ahrtal in Rheinland-Pfalz von der Außenwelt abgeschnitten und über Straßen nicht mehr erreichbar. Nur durch Weinberge und schmale Pfade, die durch Regenrinnen zerstört sind, konnte sich Notfallsanitäter Elias Holzheimer seinen Weg dorthin bahnen – mit einem geländegängigen Amphibienfahrzeug. Das spezielle Fahrzeug ist beim BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld in Bad Neustadt an der Saale stationiert und einmalig in Bayern.

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Bevölkerung dachte, vergessen worden zu sein

Die Bevölkerung sei bei seiner Ankunft überrascht und dankbar gewesen, berichtet Holzheimer: "Manche berichteten weinend davon, dass sie davon ausgegangen sind, vergessen oder aufgegeben worden zu sein." Bis zu seiner Ankunft hatte es in dem Ort lediglich einen Luftabwurf mit Trinkwasser durch die Bundeswehr gegeben, ansonsten seien die Menschen auf sich alleine gestellt gewesen. "Dieses Ausmaß der Verwüstung kam mir noch nie zu Gesicht. Ich kann mir nicht vorstellen, welches Szenario nach dem Krieg solche Zerstörungen hervorgerufen haben soll", beschreibt der Notfallsanitäter die Situation vor Ort. Er sei beeindruckt davon, wie die Bevölkerung in Eigenregie bereits angefangen hatte, sich gegenseitig zu helfen.

Hilfs- und Lebensmittellieferungen mit Amphibienfahrzeug

Ein achtköpfiges Team des BRK organsierte mit dem Amphibienfahrzeug schließlich eine Pendelverkehr, so dass notwendige Hilfs- und Lebensmittel, aber auch Personal in den Ort kommen konnte. "Auch wenn es oft so scheint, als könnte man nicht viel machen - in dieser humanitären Katastrophe ist es einfach wichtig, dass alle in unserem Großverband irgendetwas machen und die Bevölkerung unterstützen. Auch wenn das in erster Linie nicht sanitätsdienstlich sein muss, sondern einfach humanitär. Damit sich die Leute dort sicherer fühlen können, als es jetzt gerade der Fall ist."

Amphibienfahrzeug samt Team noch länger im Einsatz

Heute sollen mit dem Amphibienfahrzeug aus Bad Neustadt an der Saale weitere bislang noch abgeschnittene Ortschaften erkundet werden. Die BRKler aus der Rhön werden daher noch weiterhin im Hochwassergebiet bleiben. Die anderen unterfränkischen Kolleginnen und Kollegen hingegen beenden heute nach drei Tagen ihren Einsatz dort und werden vom oberfränkischen Hilfsleistungskontingent abgelöst.

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Notfallsanitäter Georg Hein erkundet mit dem Amphibienfahrzeug abgeschnittene Ortschaften.

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