Wasserbüffel
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Fünf Wasserbüffel "mähen" derzeit eine Ausgleichsfläche des Nürnberger Flughafens.

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Airport Nürnberg setzt auf Büffel zur Landschaftspflege

Mit Schafen als Weidetiere hat der Nürnberger Flughafen auf seiner Ausgleichsfläche im vergangenen Jahr bereits gute Erfahrungen gemacht. Jetzt kommen asiatische Wasserbüffel im Bucher Landgraben zum Einsatz.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Der Bucher Landgraben ist ein spannendes Areal. Eineinhalb Kilometer lang, hügelig, zum Teil sumpfig. Auf jeden Fall ein Gelände, das mit Maschinen größtenteils nicht leicht zu bearbeiten ist. Warum aus der Not also nicht eine nachhaltige Tugend machen, dachte sich vermutlich der Airport Nürnberg und bringt neuerdings asiatische Wasserbüffel auf dem renaturierten Landstreifen in unmittelbarer Flughafennähe zum Einsatz.

Tierisches Damen-Quintett

Die Wasserbüffel haben vor allem eine Aufgabe: fressen. Insgesamt fünf Tiere wohnen derzeit leihweise auf Zeit im Bucher Landgraben. Auf den ersten Blick sind sie nicht immer sofort zu erkennen. Im dichten Schilf bahnen sie sich ihren Weg durch das matschige Gelände. Die asiatischen Wasserbüffel, das sind Alma, Rosi, Frieda, Klara und Helga. Die Namen haben die Kinder der Büffeleigentümerin ausgesucht. Barbara Fleischmann aus Nürnberg-Kraftshof hat ein inniges Verhältnis zu den gutmütigen Tieren. Die sind eineinhalb Jahre alt und somit noch nicht ganz ausgewachsen. Ihre Hörner werden noch ordentlich an Reichweite zulegen. "Sie lassen sich total gern kraulen, sind sehr neugierig!", sagt Fleischmann.

Bekannt aus BR-Fernsehsendung

Für etwa zwei Wochen ist das Experiment "Wasserbüffel am Flughafen" angesetzt. Es scheint gut zu funktionieren. Mit einem großen Transporter hat Familie Fleischmann die bis zu 800 Kilogramm schweren Büffeldamen angeliefert. Darin ziehen sie sich zum Schlafen auch zurück. Der Innenraum ist mit Heu ausgelegt. Franz und Barbara Fleischmann hatten die asiatischen Wasserbüffel einst in einer BR-Fernsehsendung entdeckt und beschlossen: Diese tollen Tiere holen wir uns auch auf den Hof in Kraftshof. Die Zusammenarbeit mit dem Flughafen ist ein Experiment.

Tier statt Rasenmäher

Die Wasserbüffel sind als vierbeinige Landschaftspfleger im Einsatz. So wird kein Rasenmäher oder anderes Gerät auf dem unwegsamen Gelände benötigt. "Alma & the Gang" nennt der Airport Nürnberg diese tierische Truppe augenzwinkernd. Habitats Umgestaltung, sprich "Fressen", steht für die Tiere auf der To-do-Liste. Die fünf Büffel seien sehr effektive Weidehelferinnen, so der Flughafensprecher. "Das ist eine kreative Idee unserer Umweltabteilung für eine ökologische Beweidung", sagt Jan Beinßen, Sprecher des Airports Nürnberg.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Airport rund 700 Schafe auf dem flacheren Teil des Geländes eingesetzt. Die Wasserbüffel befinden sich jetzt im sumpfigeren Bereich. Schafe könnten sich dort kaum fortbewegen.

Die eingezäunten Vierbeiner sind auf jeden Fall ein echter Hingucker. Immer wieder bleiben Spaziergänger und Radfahrer am Graben stehen, freuen sich über den exotischen Anblick. Ein vielversprechendes Projekt, so Jan Beinßen, das nach Wiederholung ruft.

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