Erste gefälschte Impfpässe in Bayern
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Ermittler haben in der Wohnung eines 31-jährigen Mannes 300 gefälschte Impfpässe und Praxisstempel sichergestellt. Er sitzt in Untersuchungshaft.

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400 gefälschte Impfpässe: Nürnberger sitzt in Untersuchungshaft

Ein Mann aus Nürnberg soll im großen Stil Impfausweise gefälscht haben. In seiner Wohnung fand die Polizei falsche Impfausweise, Chargenaufkleber sowie gefälschte Arztstempel. Der 31-jährige mutmaßliche Wiederholungstäter sitzt in Untersuchungshaft.

Rund 400 gefälschte Impfausweise zum Nachweis einer Corona-Schutzimpfung, tausende Chargenaufkleber und diverse Arztstempel – ein 31 Jahre alter Mann aus Nürnberg betrieb in seiner Wohnung offenbar eine regelrechte Fälscherwerkstatt. Wie die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth mitteilt, kam der 31-Jährige in Untersuchungshaft.

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Impfpass-Fälscher macht nach Polizeikontrolle einfach weiter

Der Mann war offenbar Wiederholungstäter: Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wurde die Wohnung des Mannes im Dezember zum zweiten Mal kontrolliert. Schon bei der ersten Durchsuchung seiner Wohnung im September stellten die Ermittler mehrere tausend Impfaufkleber, Blanko-Impfpässe, Arztstempel und mehr als 100 gefälschte Impfausweise sicher. Doch der 31-Jährige machte offenbar einfach weiter. Kurz nach der ersten Durchsuchung soll er über das Internet neue Stempel von Arztpraxen bestellt haben.

Auch Käufer von gefälschten Impfpässen machen sich strafbar

Das Amtsgericht Nürnberg hat einen Haftbefehl gegen den Mann ausgestellt, er kommt in Untersuchungshaft. Nach bisherigen Erkenntnissen besteht der Verdacht, dass mindestens 34 Kunden des Beschuldigten gefälschte Impfausweise in Apotheken in der Region vorgelegt haben, um ein digitales Impfzertifikat zu erhalten. Auch sie machen sich strafbar – darauf weist die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ausdrücklich hin. Deshalb werden sich die Ermittlungen "mit Nachdruck" auf weitere Käufer der gefälschten Dokumente konzentrieren.

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