Der Kaufbeurer Bahnhof im Jahr 1902 mit Personal. Das Gebäude wurde 1978 abgerissen und durch einen eingeschossigen Flachdachbau ersetzt.
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Der Kaufbeurer Bahnhof im Jahr 1902 mit Personal. Das Gebäude wurde 1978 abgerissen und durch einen eingeschossigen Flachdachbau ersetzt.

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175 Jahre Eisenbahn in Kaufbeuren: Bahnhofsfest mit Zugtaufe

Mit einem großen Bahnhofsfest feiert Kaufbeuren am Wochenende "175 Jahre Eisenbahn" in der Allgäuer Stadt. Highlight wird eine Doppelzugtaufe am Sonntag sein. Zwei Züge erhalten dabei den Namen "Kaufbeuren".

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Im Jahr 1847 – bereits zwölf Jahre nach der ersten Eisenbahnfahrt in Deutschland – wurde das damals nur rund 4.000 Einwohner zählende Kaufbeuren an das Eisenbahnnetz angebunden. Für die Stadt sei das ein Meilenstein gewesen, sagt Markus Peschel, Vorstand der Eisenbahnfreunde Kaufbeuren: "Die Eisenbahn war ausschlaggebend für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt."

Ausstellung zur Entwicklung der Bahn

Zum 175-jährigen Jubiläum haben die Eisenbahnfreunde Kaufbeuren ein großes Bahnhofsfest organisiert: Am Samstag gibt es eine Modelleisenbahnbörse in der Expressguthalle des Bahnhofs und eine Kindereisenbahn auf dem Vorplatz. Am eigentlichen Festtag, dem Sonntag, präsentieren die Eisenbahnfreunde eine Ausstellung zur Entwicklung der Eisenbahn in Kaufbeuren mit verschiedenen Modelleisenbahn-Anlagen, Modellen historischer Züge, vielen Fotos und Infotafeln.

Zwei Züge werden "Kaufbeuren" getauft

Höhepunkt des Bahnhofsfests soll eine in Deutschland so bislang einzigartige Doppelzugtaufe sein: Oberbürgermeister Stefan Bosse und Eisenbahnfreunde-Vorstand Markus Peschel werden am Sonntagnachmittag einen roten Zug der Deutschen Bahn und einen weiß-blauen Zug der Bayerischen Regiobahn jeweils auf den Namen "Kaufbeuren" taufen.

Einmal TGV-Lokführer spielen

Die Besucher können die frisch getauften Züge anschließend besichtigen und auch mal im Führerstand Platz nehmen. Außerdem wird am Kaufbeurer Bahnhof ein Original-TGV-Führerstandsimulator aufgebaut. Dort können die Besucher selbst Lokführer spielen und den französischen Hochgeschwindigkeitszug virtuell über die Gleise steuern.

Kaufbeuren bis 1852 Endstation im Allgäu

Offiziell wurde der Streckenabschnitt von Augsburg bis Kaufbeuren am 1. September 1847 eröffnet. Die ersten Jahre war Kaufbeuren Endstation in Richtung Süden. 1852 wurde dann der Abschnitt Richtung Kempten eröffnet und Kaufbeuren damit zum Durchgangsbahnhof.

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Eine der ersten Bahnstrecken

Die Strecke war Teil der "Ludwig-Süd-Nord-Bahn", die von den Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen zwischen 1843 und 1854 gebaut wurde. Die nach König Ludwig I. benannte Bahnstrecke führte von Lindau über Immenstadt, Kempten, Augsburg, Donauwörth, Nördlingen, Nürnberg, Bamberg und Kulmbach nach Hof. "Das ist die erste auf Staatskosten finanzierte Strecke in Deutschland", sagt Markus Peschel von den Eisenbahnfreunden Kaufbeuren. "Es war eine Magistrale durch ganz Bayern von Lindau nach Hof und eine der ersten Bahnstrecken überhaupt in Deutschland."

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