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Sind Haferflocken gesund Haferflocken - bestes Frühstück

Viele Ballaststoffe, B-Vitamine, Eiweiß: Haferflocken sind supergesund. Wie sie uns besonders gut tun.

Stand: 16.01.2023

Frau hält eine Schüssel mit Porridge und Früchten auf den Knien | Bild: mauritius images

Hafer gilt als eines der gesündesten heimischen Getreide, Haferflocken sind ein wahres Superfood. Sie punkten mit einer großen Menge an Ballaststoffen, Eiweiß, den Vitaminen K, B1 und B6, mit wichtigen Mineralstoffen wie Kupfer, Zink, Phosphor, Magnesium, Calcium und Kalium. Sie tun der Haut wohl und dem Darm. Haferflocken machen lange satt und lassen den Blutzuckerspiegel nur langsam steigen, weil sie aus komplexen, nicht so schnell abbaubaren Kohlehydraten bestehen. Deswegen sind Haferflocken auch als Frühstück ideal.

Sind Haferflocken gesund - Cholesterin und Haferflocken

Und Haferflocken können noch mehr: Hafer enthält einen hohen Anteil des löslichen Ballaststoffs Beta-Glucan, der den Cholesterinspiegel senken kann. Dazu muss man jeden Tag drei Gramm Beta-Glucan zu sich nehmen - und die stecken zum Beispiel in 40 Gramm Haferkleie oder in 70 Gramm Haferflocken. Eine Studie der Universitätsklinik Sant'Orsola-Malpighi in Bologna hat nachgewiesen, dass der Cholesterinspiegel der Probanden, die täglich drei Gramm Beta-Glucan zu sich nahmen, nach acht Wochen einen rund 15 Prozent niedrigeren LDL-Wert hatten. Das LDL-Cholesterin ist das "schlechte" und gesundheitsgefährdende Cholesterin, das sich als Plaque an den Blutgefäßen ablagern kann.

Haferflocken Zubereitung - welche ist die gesündeste

Haferflocken kann man als Müsli zubereiten, Porridge oder Haferbrei kochen oder sie über Nacht einweichen. Wir haben Ernährungswissenschaftlerin Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern gefragt, welche Zubereitungsart von Haferflocken denn die gesündeste ist. Für Haferbrei oder Porridge werden die Haferflocken gekocht und man isst sie dann warm. "Gekocht sind Haferflocken besonders magenschonend. Sie verlieren allerdings durch den Kochvorgang eine gewisse Menge an Vitaminen und enthalten noch relativ viel Phytinsäure." Hintergrund: Phytinsäure ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der Mineralstoffe an sich bindet, die dann unserem Körper nicht mehr zur Verfügung stehen. Deswegen wurde Phytinsäure eher negativ beurteilt. Daniela Krehl ordnet ein: "Bei einer vielseitigen Ernährung ist kein Nährstoffmangel durch Phytinsäure zu befürchten."

Wieviel Esslöffel Haferflocken zum Frühstück

Man muss Haferflocken nicht grundsätzlich einweichen und als sogenannte Overnight Oats essen. Allerdings hat das Einweichen in Milch oder in einem Pflanzendrink über Nacht einen Vorteil: "Overnight Oats haben den Vorteil, dass der Phytingehalt deutlich geringer ist", so Ernährungswissenschaftlerin Daniela Krehl. Rohe Haferflocken im Bircher Müsli liefern besonders viele Ballaststoffe, so Krehl weiter. In unserem Birchermüsli-Rezept quellen die Haferflocken auch über Nacht.

Und was ist eigentlich mit Hafermilch? Hier nachhören:

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/wie-gesund-ist-sojamilch/bayern-1/10817451/

Porridge selber machen

Fertige Porridge-Mischungen enthalten oft zusätzlichen Zucker und Aromen. Dabei kann man den Haferbrei auch sehr leicht selbst zubereiten. In einen Topf gibt man 4-6 Esslöffel Haferflocken, eine Prise Salz und füllt das Ganze mit Milch oder einem Pflanzendrink auf, bis alles bedeckt ist. Zarte Haferflocken lösen sich dabei am besten auf, kernige Haferflocken bleiben zum Großteil in Form. Bei mittlerer Hitze und unter ständigem Rühren einmal aufkochen lassen, vom Herd ziehen und im Topf mit Deckel fünf Minuten nachquellen lassen. Danach krönt man seinen Haferbrei mit Obst, wie Heidelbeeren, geraspeltem Apfel und Gewürzen wie Zimt. Wer es süßer mag, ergänzt ein wenig Honig.

Unterschied Haferflocken - Haferkleie

Haferflocken bestehen aus dem ganzen Haferkorn. Das wird gereinigt, bedampft und dann mit trockener Hitze gedarrt. Danach werden die Haferkörner geschält und zwischen Walzen gepresst.

Für Haferkleie werden die Randschichten des Haferkorns sowie die äußeren Teile des Mehlkörpers des Korns verwendet und der Keimling. Das Powerpaket des Korns quasi. Haferkleie enthält noch mehr Ballaststoffe als Haferflocken und hat damit auch einen höheren Anteil Beta-Glucan.

Haferflocken selber machen

Haferflocken kann man auch selber quetschen, man braucht dazu allerdings eine sogenannte Flockenquetsche, die in der Anschaffung immerhin zwischen 130 bis 190 Euro kostet. Darin kann man dann von Hand entspelzte Haferkörner verarbeiten. Ein Argument fürs Selberquetschen: Industriell hergestellte Haferflocken werden erhitzt, ein Teil der Nährstoffe, wie zum Beispiel Vitamine, geht dabei verloren. Wer seine Haferflocken selber machen will, sollte die Menge auf den tatsächlichen täglichen Bedarf abstimmen: "Wer selbstgemachte Haferflocken verwenden möchte, sollte diese immer tagesfrisch quetschen. Hafer enthält relativ viel Fett mit hochwertigen Fettsäuren, die sehr sauerstoffempfindlich sind", so Daniela Krehl.

Kernige Haferflocken - zarte Haferflocken

Kernige Haferflocken entstehen aus ganzen Haferkörnern. Für zarte Haferflocken dagegen, auch Kleinblattflocken genannt, werden die Haferkörner vorher nochmals zerkleinert und dann gewalzt.

Was sind Instant-Haferflocken

Instant-Haferflocken oder Schmelzflocken werden aus Hafervollkornmehl gemacht und sind besonders schnell löslich - das heißt, man kann mit ihrer Hilfe zum Beispiel auch Soßen binden.

Ist Hafer glutenfrei

Normale Haferflocken sind glutenarm, aber nicht glutenfrei. Auch beim Anbau, beim Transport und der Verarbeitung können Verunreinigungen mit anderen Getreidesorten wie Weizen stattfinden. Allerdings gibt es für Menschen, die an einer Zöliakie leiden und Gluten in ihrer Ernährung strikt meiden müssen, spezielle Haferflocken: Sie werden im Anbau und Herstellungsprozess besonders kontrolliert und gereinigt. Glutenfreie Haferflocken erkennt man an dem Symbol mit der durchgestrichenen Ähre.

Haferschleim kochen

Altes Hausmittel: Haferschleimsuppe bei leichten Magen-Darm-Beschwerden.

Haferschleimsuppe wird schon lange als bewährtes Hausmittel bei Magen-Darm-Infekten eingesetzt. So macht man eine Haferschleimsuppe für eine Person: 1 gehäufter Esslöffel Haferflocken mit einem Viertelliter Wasser und einer Prise Salz 20 Minuten köcheln lassen, immer wieder mal umrühren. Bei Bedarf durch ein Sieb passieren. Schmelzflocken oder Instant Haferflocken muss man nur fünf Minuten kochen. Haferschleimsuppe wirkt sehr wohltuend auf einen gereizten Darm.

Aus Haferflocken werden auch schnell gesunde Snacks - hier ein Rezept zum Müsliriegel selbermachen. Und wenn Sie wissen wollen, welche Vorteile Hafermilch hat, dann lesen Sie hier alle Infos über Pflanzenmilch.


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