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Geschichte neu entdecken Virtual Reality Projekt "München 72"

Die Olympischen Sommerspiele 1972 in München jähren sich in diesem Jahr zum 50. Mal. Was als fröhliches Sportfest der Nationen begann, wurde überschattet von dem furchtbaren Attentat auf die israelische Nationalmannschaft. Was damals geschah, wird jetzt in einer virtuell begehbaren Dokumentation erfahrbar, die der Bayerische Rundfunk zum Jubiläum der Olympischen Spiele und des Gedenkens an das Olympiaattentat in München veröffentlicht.

Stand: 20.06.2022

Virtuelle Welt im VR-Projekt "Olympia 72" | Bild: BR

In der virtuellen Realität werden Originalaufnahmen aus Rundfunk und Fernsehen sowie Fotos des israelischen Olympiateams mit 3D-Gegenständen aus der damaligen Zeit kombiniert und in ein frei interpretiertes München 1972 platziert. Zu erleben ist "München 72" in der Virtual-Reality-Umgebung "VR Chat" mit einem Windows PC und gängigen VR-Brillen. Start des Projekts ist am Freitag, 1. Juli 2022. Alle Informationen gibt es unter www.br.de/muenchen72.

Storytelling mit den Mitteln des Metaverse

Mit dem VR-Projekt "München 72", das journalistisches Storytelling mit den Mitteln des Metaverse verbindet, möchte der Bayerische Rundfunk Geschichte individuell erlebbar machen. Auf der Plattform "VR Chat" können Nutzerinnen und Nutzer in fünf aufeinander aufbauenden Welten die Ereignisse von damals chronologisch durchlaufen:

Die Erzählung beginnt mit der Ankunft in einer typischen Sportler-Umkleide, in der man aus drei verschiedenen Avataren auswählen und diese anziehen kann. Danach betritt man die Aussichtsplattform eines frei interpretierten, virtuellen Olympiaturms, wo Musik, Sounds und Archivmaterial die Atmosphäre des Eröffnungstages widerspiegeln. Anschließend kann man mit einem Aufzug in einen Olympiapark fahren, der den Zeitraum der "heiteren Spiele" vom 27. August bis 4. September erzählt. Original-Video- und -Audiomaterial geben die Stimmung eines gelösten, fröhlichen Festes wieder, während es im virtuellen Raum Ausstellungen zu sportlichen Höhepunkten, dem Designer Otl Aicher, der u. a. die Piktogramme für die Olympischen Spiele entwarf, der israelischen Olympia-Mannschaft und weitere Highlights zu entdecken gibt.

Der dunkle Teil

Mit dem Verlassen dieser Sport- und Spielwelt betreten Nutzerinnen und Nutzer den dunklen Teil der Geschichte. In einem engen Zimmer erzählen Radio- und Fernsehbeiträge, was im Olympischen Dorf passiert ist: Elf israelische Sportler wurden von einem palästinensischen Terrorkommando überfallen. Die Verhandlungen mit den Geiselnehmern scheinen aussichtslos. Durch Originalaufnahmen wird nach und nach klar, dass "die heiteren Spiele" Geschichte sind.

Eine Treppe führt weiter ins Dunkel und hinaus in einen Stau, an dessen Ende die Erkenntnis steht: Der Befreiungsversuch in der Nacht vom 5. auf den 6. September 1972 endet mit dem Tod aller Geiseln, eines Polizisten und fünf Terroristen. Der Rundgang endet mit einer virtuellen Reminiszenz an den Erinnerungsort an die Opfer des Terroranschlags im Olympiadorf.

Wie funktioniert "München 72"?

"München 72" ist auf der Plattform "VR Chat" zu sehen, einer Social-VR-Anwendung, die es Nutzerinnen und Nutzern erlaubt, mit ihren Avataren verschiedene virtuelle Welten zu besuchen. Die Ausstellung ist in deutscher und englischer Sprache zu sehen.

Die Virtual-Reality-Plattform kann sowohl mit einem leistungsfähigen Windows PC besucht werden, an den gängige VR-Brillen angeschlossen sind, als auch ohne VR-Brille. Geladen wird die Plattform "VR Chat" kostenlos über die Vertriebsplattform für Computerspiele "Steam".

Mehr zu dem Projekt "München 72 – Social VR Experience" sowie alle Informationen zur Nutzung der VR-Plattform "VR Chat" finden Sie unter: www.br.de/muenchen72.

 


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