Es ist das Gemüse der Saison: Spargel. Und auch wenn der Grüne zunehmend beliebter wird, bleibt der weiße Spargel für viele hierzulande das einzig wahre Edelgemüse. Es ist jedoch eines, das ökologisch einen enormen Fußabdruck hinterlässt, denn um die Spargeldämme abzudecken, braucht es riesige Mengen Kunststofffolie, erklärt Martin Geyer vom Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie in Potsdam.
Sand und Erde fixieren die Folien
Das Problem ist Geyer zufolge, dass diese Folien rechts und links Taschen haben, die mit Erde oder Sand gefüllt sind. Und damit sind eigentlich 80 Prozent der gesamten Folienmasse Sand oder Erde.
Sand und Erde dienen dazu, die Folie zu fixieren und sie davon abzuhalten, bei Wind und Wetter wegzufliegen. Die Folie wird danach in der Regel verbrannt - oder landet andernorts in der Umwelt. Brauchbare Alternativen gibt es derzeit zu diesem Verfahren nicht, denn biologisch abbaubare Folien zersetzen sich zu schnell. Und der Spargelanbau ohne Folie würde eine weitere Erhöhung des ohnehin schon hohen Preises nach sich ziehen.
Rütteln für mehr Nachhaltigkeit
Der Potsdamer Gartenbautechniker und sein Team haben nun eine Lösung gefunden: Sie haben eine Maschine entwickelt, die die Taschen aufschlitzt und die darin enthaltene Erde herausschüttelt.
Damit sei es gelungen, so Geyer, bis zu 90 Prozent des Tascheninhalts zu entfernen. Am Ende käme ein relativ sauberes Produkt heraus, dass dann problemlos recycelt werden kann.
Das klingt simpel. Tatsächlich sind dafür aber spezielle Messer nötig, die bei Sand und Erde nicht gleich stumpf werden. Auch das kompakte Gerät, das Geyer ursprünglich bauen wollte, hat nicht geklappt. Wegen der enormen Rüttelkräfte wird die Maschine wohl auf einem Tieflader daherkommen.
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