Dugong-Seekuh
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Dugong-Seekühe vor Ostafrika sind stark gefährdet

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Rote Liste bedrohter Arten: Dugong-Seekühe stark gefährdet

Die Weltnaturschutzunion IUCN hat auf der UN-Artenschutzkonferenz in Montreal ihre aktualisierte Rote Liste vorgestellt. Besonders schlecht steht es um die Dugong-Seekühe.

Die Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature) hat heute bei der 15. UN-Artenschutzkonferenz in Montreal (COP15) eine aktualisierte Fassung ihrer Roten Liste der bedrohten Arten vorgestellt. Von fast zwei Millionen Tier- und Pflanzenarten, die bisher entdeckt wurden, stehen über 150.300 Arten auf dieser Roten Liste, davon sind 42.100 vom Aussterben bedroht. Auch die Dugongs, die vor Ostafrika leben, sind vom Aussterben bedroht. Laut IUCN gibt es dort nur noch 250 ausgewachsene Exemplare. Die Population um Neukaledonien mit weniger als 900 ausgewachsenen Tieren sei als "stark gefährdet" eingestuft worden.

Dugongs haben halbmondförmige Schwanzflossen und gehören damit zur Familie der Gabelschwanzseekühe. Die Vertreter der zweiten Familie, Manatis oder Rundschwanzseekühe, haben hingegen kreisförmige Schwanzflossen. Dugongs leben im Indischen und Pazifischen Ozean. Mit ihren rund vier Metern Länge und einem Gewicht von einer Tonne sind sie recht massiv, sollen aber einst den Mythos der Meerjungfrau inspiriert haben. Vermutlich, da sie senkrecht aus dem Meer auftauchen können. Sie fressen Seegras, pflegen damit die Seegraswiesen und sind wichtig für das ökologische Gleichgewicht der Ozeane.

Im Video: 5 Fakten über Dugongs

Dugong, Gabelschwanz-Seekuh oder Seeschwein weidet auf Seegraswiese. Dugongs ernähren sich von Seegras. Sie sind hermlose Riesen, aber vom Aussterben bedroht.
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5 Fakten über Dugongs

Fischernetze, Umweltverschmutzung, weniger Nahrung

Dugong-Seekühe sind einer Vielzahl von Bedrohungen ausgesetzt. Sie verfangen sich in Fischernetzen oder können von Schiffsmotoren tödlich verletzt werden. Außerdem werden Seegraswiesen, die Nahrungsquelle der Dugongs, immer seltener. Das liegt unter anderem an der Erderwärmung, an Abwässern, die ins Meer gelangen und an Verschmutzung des Wassers durch den Abbau von Nickel. Die IUCN fordert die Verbesserung der Fischereiregulierung, Schutzzonen und alternative Verdienstmöglichkeiten für Küstenbewohner.

Marine Hitzewellen bedrohen Seeohren

Die Weltnaturschutzunion hat außerdem erstmals Seeohren, auch Abalonen genannt, untersuchen lassen. Das sind große Schnecken, deren Schale der Form einer Ohrmuschel gleicht. Die Seeohren gelten vielerorts als Delikatesse. 20 der 54 Arten wurden jetzt als "vom Aussterben bedroht" eingestuft. Bedroht seien sie durch Krankheiten, Wilderer, Umweltverschmutzung und Folgen des Klimawandels. Im Nordwesten Australiens seien beispielsweise durch häufigere und intensivere marine Hitzewellen 99 Prozent der Art Haliotis roei abgestorben.

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