Ab Freitag können die Menschen in Bayern Insekten zählen - und dabei ein besonderes Augenmerk auf den Marienkäfer legen. Wie der Landesbund für Vogelschutz (LBV) in Hilpoltstein mitteilte, soll für die Zählung das Beobachtungsgebiet nicht größer als etwa zehn Meter in jede Richtung sein - gemessen vom eigenen Standpunkt aus. Dabei spiele es keine Rolle, ob man im Garten, auf dem Balkon, auf einer Wiese, im Wald oder an einem Fluss stehe. Gezählt werden soll vom 29. Mai bis 7. Juni und vom 31. Juli bis 9. August - jeweils eine Stunde lang.
Insektensommer: Einreichung der Zahlen online möglich
Die Beobachtungen können unter www.lbv.de/insektensommer.de online eingereicht werden. Dort gibt es auch wichtige Informationen zur Zählung und Bilder der acht Kernarten der Insekten wie die Steinhummel, die Florfliege, das Tagpfauenauge und die Lederwanze.
Warum der Marienkäfer dieses Jahr im Mittelpunkt steht
Im Mittelpunkt der diesjährigen Insektenzählung steht aber der Marienkäfer. Der LBV will damit unter anderem auf die vielen verschiedenen Arten des Krabblers aufmerksam machen. "Den klassischen, bei uns heimischen Siebenpunkt-Marienkäfer können wir am häufigsten entdecken", sagte LBV-Insektenexperte Gerhard Hübner anlässlich der diesjährigen Aktion. "Dass es deutschlandweit rund 70 verschiedene Marienkäferarten gibt, wissen jedoch die wenigsten."
Aber auch die Bedrohung der heimischen Arten durch invasive Tiere spielt für die Naturschützer eine Rolle. Schließlich sei Immer öfter der Asiatische Marienkäfer zu beobachten, auch Harlekin-Marienkäfer genannt. Menschen hatten diese hier nicht heimische Art vor wenigen Jahren zur Schädlingsbekämpfung nach Europa gebracht. Die Naturschützer wollen nun herausfinden, wie weit sich der fremde Marienkäfer bereits bei uns verbreitet hat.
Die Aktion "Insektensommer": Tipp des Experten
Die Aktion "Insektensommer" findet zum dritten Mal statt. Bundesweit hatten sich im vergangenen Jahr den Angaben des LBV zufolge rund 16.300 Menschen mit mehr als 6.300 Beobachtungen an der Aktion beteiligt, über 950 davon aus Bayern. Für alle, die sich an der Zählung beteiligen möchten, hat Hübner einen Tipp: "Ein warmer, trockener und windstiller Tag ist zum Insektenzählen am besten geeignet".