Zwei solche im Nationalpark Bayerischer Wald geschlüpfte Habichtskäuze werden jetzt in Nordostbayern ausgewildert.
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Zwei solche im Nationalpark Bayerischer Wald geschlüpfte Habichtskäuze werden jetzt in Nordostbayern ausgewildert.

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Habichtskäuze aus dem Bayerischen Wald werden ausgewildert

Seit gut sieben Jahren werden erfolgreich Habichtskäuze in Oberfranken und der Oberpfalz ausgewildert, um sie dort heimisch zu machen. Jetzt ziehen wieder zwei Jungvögel aus dem Nationalpark Bayerischer Wald in ihre neue Heimat in Nordbayern um.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Zwei in diesem Jahr im Tier-Freigelände des Nationalparks Bayerischer Wald in Neuschönau geschlüpfte Habichtskäuze werden in den nächsten Wochen in Nordostbayern ausgewildert. Die beiden Jungtiere sind bereits in eine Voliere des Landschaftspflege- und Artenschutzverbandes im Raum Steinwald, Hessenreuther Wald und südliches Fichtelgebirge gebracht worden.

In den nächsten Wochen sollen sie dann in die freie Natur entlassen werden, heißt es in einer Mitteilung des Nationalparks Bayerischer Wald. Das Auswilderungsprojekt für Habichtskäuze läuft seit sieben Jahren. Inzwischen sind in Nordostbayern bereits zwei Brutreviere der großen, seltenen Eulenart bekannt.

Schon 90 Jungtiere ausgewildert

"Ohne diese Maßnahmen würde es in Deutschland keine Habichtskäuze in freier Wildbahn geben", wird Wildtierexperte Marco Heurich in der Mitteilung der Nationalparkverwaltung zitiert. So seien in den vergangenen Jahren insgesamt bereits mehr als 90 junge Habichtskäuze, die in den Gehegen des Nationalparks geschlüpft sind, ausgewildert worden. Das zeige, wie bedeutsam das Tier-Freigelände sei, so Heurich.

Ziel ist eigenständige Population

Ziel des Auswilderungsprojekts in Nordostbayern ist, dass die Habichtskäuze dort rasch einen eigenständigen, lebensfähigen Bestand aufbauen. Dann können sich die Tiere auch mit der Population im Bayerwald und Böhmerwald vernetzen. Das ist wichtig, denn in isolierten Beständen wie denen in den Nationalparken Bayerischer Wald und Šumava droht durch Inzucht eine genetische Degradierung.

In Deutschland keine weiteren Vorkommen

Im Nationalpark Bayerischer Wald sind seit knapp 50 Jahren immer wieder Habichtskäuze aus Nachzuchten ausgewildert worden. Inzwischen brüten die imposanten Eulen dort regelmäßig erfolgreich. Habichtskäuze sind unter anderem auf hohe Totholzstümpfe angewiesen, auf denen sie ihre Nester anlegen. Ihre Hauptnahrung sind Mäuse. Außerhalb des Nationalparks Bayerischer Wald sind derzeit in Deutschland keine größeren Vorkommen von Habichtskäuzen in freier Natur bekannt.

Wiederansiedelung des Habichtskauzes
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Seit 1926 war der Habichtskauz in Deutschland ausgestorben. Bis sich Naturschützer der Sache annahmen und den Greifvogel wieder ansiedelten.

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