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Google und TU-München: Sinnvolle Partnerschaft?

Google spendet eine Million Euro an die Universitätsstiftung der TU München – und wird künftig in diversen Forschungsprojekten zur Künstlichen Intelligenz mit der Uni kooperieren. Doch die Zusammenarbeit wird auch kritisiert. Von Laura Selz

Über dieses Thema berichtet: IQ - Wissenschaft und Forschung am .

Eric Schmidt, der ehemalige Google Vorstandschef und jetzige Berater der Mutter-Holding Alphabet hat Großes vor: Google spendet eine Million Euro an die Universitätsstiftung der Münchner TU – und wird künftig in diversen Forschungsprojekten zur Künstlichen Intelligenz mit der Uni kooperieren.

"Was hat das Unternehmen davon? Natürlich den Blick auf exzellente junge Leute, das ist doch ganz klar." Prof. Wolfgang Herrmann, Präsident TU München

Seit ihrer Gründung vor 150 Jahren kooperiert die TU München mit der Industrie, mit Unternehmen wie etwa Nestlé, Siemens oder BMW. Studenten können unter Realbedingungen forschen und die Uni lässt sich das bezahlen. Ein gefährlicher Trend, sagen Kritiker, der deutschlandweit zunimmt.

"Wenn ich mir den Trend anschaue der letzten 20 Jahre, dann sehe ich da doch beunruhigende Tendenzen, dass die Industrie immer mehr anschafft worüber geforscht wird und worüber nicht geforscht wird, junge Menschen an sich zieht. Also das ist eine geniale PR-Maschine, die da läuft." Christian Kreiss, Professor für Finanzierung und Wirtschaftspolitik, Uni Aalen

Die unabhängige Grundlagenforschung, finanziert vom Eigenkapital der Unis, nimmt ab, Industriekooperationen nehmen zu. Ein düsteres Zukunftsszenario wäre, wenn staatliche Mittel irgendwann überflüssig würden, schließlich könne die Industrie ja alles finanzieren.

TU Präsident Herrmann kritisiert Schwarzmalerei

Bisher finanziert sich die TU-München bislang nur zu einem Viertel aus Drittmitteln. Man könne sich seine Partner aussuchen, und habe nicht jede Kooperation nötig. Für Kritiker wie Christian Kreiss ist das modernes Mäzenatentum, dessen Strahlkraft sich ambitionierte Doktoranden nur schwer entziehen könnten. Es sei die ultimative Verführung. TU-Präsident Wolfgang Herrmann kennt diese Vorwürfe, lässt sie aber nicht gelten:

"Mit Euren Sorgen immer, mir geht’s echt auf den Keks. Das hat einfach keine Basis. Man kann immer über alles Angst und Sorgen haben. Kein Doktorand ist je gezwungen mit einem Unternehmen zu kooperieren."