Das Forscherteam aus Thüringen
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Deutscher Zukunftspreis geht an Thüringer Forscher

Die Auszeichnung ist mit 250.000 Euro dotiert: Den deutschen Zukunftspreis bekommen in diesem Jahr Forscher aus Thüringen, die ein neuartiges Mikroskop entwickelt haben. Auch ein Team aus Bayern war nominiert.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Für die Entwicklung eines neuen Mikroskops ist ein Forscherteam aus Thüringen mit dem Deutschen Zukunftspreis 2022 ausgezeichnet worden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verlieh die renommierte Auszeichnung am Abend in Berlin an die Physiker Thomas Kalkbrenner, Ralf Wolleschensky und Jörg Siebenmorgen. Sie entwickelten die Mikroskop-Technik bei Carl Zeiss Microscopy in Jena.

Schonendes Verfahren und hohe Bildauflösung

Bei der bisherigen Fluoreszenzmikroskopie wird eine mit Biomarker präparierte Probe - Zellen oder Mikroorganismen - mit Laserlicht bestrahlt. Das Licht regt die Biomarker-Moleküle zum Leuchten an, sichtbar werden biologische Vorgänge. Das Problem dabei: Das Laserlicht kann Proben beeinflussen oder schädigen. Das von den Forschern entwickelte Mikroskop soll das verhindern.

Das schonende Verfahren und eine hohe Bildauflösung ermöglichen laut den Entwicklern neue Möglichkeiten für eine langdauernde Beobachtung lebender Zellen. "Nur wenn wir die Prozesse beobachten können, können wir sie auch verstehen", sagte Kalkbrenner zu Beginn der Preisverleihung.

Deutscher Zukunftspreis mit 250.000 Euro dotiert

Das Gewinnerteam trat gegen zwei weitere Teams an: Eine Forschergruppe aus Baden-Württemberg ging mit einer Turbo-Ladestation für E-Autos ins Rennen. Ein Team der Brainlab AG in München und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf war für eine verbesserte Bestrahlungsmethode, die speziell bei Lungenkrebspatienten die Heilungschancen erhöhen soll, nominiert.

Der Deutsche Zukunftspreis ist mit 250.000 Euro dotiert und eine Auszeichnung für Technik und Innovation. Es haben nur Projekte eine Chance auf den renommierten Preis, die bereits zur Marktreife entwickelt wurden. Die Auszeichnung wird seit 1997 vergeben. Schon eine Nominierung für die Auszeichnung genießt ein hohes Ansehen.

Im vergangenen Jahr wurde der Preis an die beiden Biontech-Gründer Özlem Türeci und Uğur Şahin verliehen. Sie wurden für ihre Forschung an der mRNA-Technik und die Entwicklung des Corona-Impfstoffs ausgezeichnet.

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