Ein Passant trägt seine FFP-2-Maske in der Hand.
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Die Maskenpflicht endet größtenteils, aber freiwillig kann eine Maske weiter getragen werden.

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Corona: Masken ab 1. März fast nirgends mehr Pflicht

Corona: Masken ab 1. März fast nirgends mehr Pflicht

Bewohner und Beschäftigte von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen müssen ab dem 1. März keine Masken mehr tragen. Für Besucher medizinischer Einrichtungen gilt die Maskenpflicht noch bis Ostern. Dafür entfällt die Testpflicht vor einem Besuch.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Am 7. April, dem Beginn des langen Osterwochenendes, enden alle staatlichen Corona-Schutzmaßnahmen, die durch das Infektionsschutzgesetz geregelt sind. Doch schon jetzt zum 1. März wird die Maskenpflicht nochmals gelockert.

Für wen entfällt die Maskenpflicht am 1. März?

Bewohner und Bewohnerinnen sowie Beschäftigte medizinischer Einrichtungen, Krankenhäuser und Pflegeheime müssen ab dem 1. März keine Maske mehr tragen - weder eine FFP2-Maske noch eine medizinische Maske. Das haben die Gesundheitsminister der Länder bereits Mitte Februar beschlossen. Allerdings können Einrichtungen selbst durchaus eine Maskenpflicht in ihrem Hausrecht verankern.

Wer muss noch Maske tragen?

Besucher und Besucherinnen von Pflegeheimen, Arztpraxen oder Krankenhäusern müssen dagegen weiterhin eine FFP2-Maske tragen, um die besonders gefährdeten Menschen möglichst gut vor einer Corona-Infektion zu schützen.

Stabile Infektionslage in der Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie sei zwar noch nicht vorbei, habe aber ihren Schrecken verloren, begründete Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die weiteren Lockerungen in einer Pressemitteilung Mitte Februar: "Das Virus ist im Alltag beherrschbar."

Gibt es in Zug und Flugzeug noch Maskenpflicht?

Im öffentlichen Nah- und Fernverkehr, also in Bus und Bahn, ist die Maskenpflicht bereits beendet. Beim ÖPNV waren dafür ländereigene Beschlüsse ausschlaggebend. In Bayern muss man schon seit Dezember 2022 keine Maske mehr im Nahverkehr tragen. Die Maskenregelungen bei der Bahn waren dagegen Bundessache: Hier endete die Maskenpflicht am 2. Februar 2023. In Flugzeugen sind Masken schon seit dem Herbst 2022 keine Pflicht mehr.

Masken-Empfehlung bei Kontakt mit Risikogruppen

Der Wegfall der Maskenpflicht bedeutet jedoch nicht, dass es überflüssig oder sinnlos ist, eine Maske zu tragen. Sie reduziert bei Infizierten weiterhin deutlich die Zahl der ausgeschiedenen Viren. Eine Maske empfiehlt sich also bei engem Kontakt mit Menschen, die ein hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf bei einer SARS-CoV-2-Infektion haben. Das sind beispielsweise Krebs- oder Rheuma-Patienten, die ein geschwächtes oder heruntergeregeltes Immunsystem haben. Für sie ist Covid-19 weiterhin eine schwerwiegende Gefahr.

Guter Immunschutz bei den meisten Menschen

Die meisten Menschen in Deutschland haben jedoch wegen ihrer Impfungen und/oder durchgemachter Infektionen derzeit einen guten Immunschutz gegen das Coronavirus aufgebaut, wie unter anderen Minister Lauterbach Mitte Januar betonte. Dieser schützt nicht nur vor einem schweren Krankheitsverlauf, sondern sorgt auch dafür, dass sich das Virus nicht mehr so rasch ausbreiten kann, obwohl es im Laufe der Zeit infektiöser geworden ist.

Individual-Vorsorge ja, Kontrolle über gesamte Bevölkerung derzeit nicht nötig

Die Situation ist also eine ganz andere als in den Hochphasen der Pandemie. Daher ist es gegenwärtig nicht nötig, die Ausbreitung des Coronavirus in der Bevölkerung mit Masken unter Kontrolle zu halten. Im Einzelfall kann es aber durchaus angebracht sein, sich aus Rücksicht eine Maske aufzusetzen, zum Beispiel bei einer langen Fahrt in Zug. Im gleichen Abteil können immer Menschen sein, die sich nicht infizieren sollen oder wollen.

Kritik vom Hausärzteverband: "Es ist einfach nur eine Verordnung"

Die neuen Lockerungen - beziehungsweise die Ausnahmen davon - stoßen aber auch unter Medizinern auf Kritik. Die Vize-Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes, Petra Reis-Berkowicz, erklärte im Bayerischen Rundfunk, sie Könne nicht nachvollziehen, dass trotz der Lockerung weiterer Corona-Regeln die Maskenpflicht für Besucher von Kliniken und Pflegeheimen sowie für Patienten in Arztpraxen und Tageskliniken bis zum 7.April bestehen bleibt.

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Dr. Petra Reis-Berkowicz fordert, die Maskenpflicht für alle aufzuheben

Sanitäter müssten ab jetzt keine Maske mehr tragen, der Patient im Krankenwagen aber schon: "Es erschließt sich hier kein Sinn. Es ist einfach nur eine Verordnung." Reis-Berkowicz plädierte dafür, die Maskenpflicht schon jetzt ganz aufzuheben. Die Entscheidung, weiter eine Maske zu tragen müsse jeder für sich selbst treffen.