Journalisten filmen die Live-Übertragung der Landung des Raumschiffs Chandrayaan-3 auf dem Mond in der ISRO-Einrichtung für Telemetrie, Ortung und Kommandonetz. Indien ist als viertem Land eine sanfte Landung auf dem Mond geglückt.
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Indien landet erfolgreich auf dem Mond

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Indische Raumsonde mit Erfolg auf dem Mond gelandet

Indien ist als vierte Nation auf dem Mond gelandet. Mit diesem Ziel war die Mission Chandrayaan-3 am 14. Juli gestartet. An Bord war eine Landefähre, die heute in der Nähe des Südpols des Erdtrabanten erfolgreich aufgesetzt hat.

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Nach dem gescheiterten Versuch einer Mondlandung vor vier Jahren hoffte die indische Raumfahrt beim zweiten Versuch auf mehr Glück und wurde belohnt: Das Landemanöver auf dem Mond, das am 23. August um 14.15 Uhr unserer Zeit startete, ist erfolgreich verlaufen. Jetzt will Indien mit der unbemannten Mission die kaum untersuchte Südseite des Mondes rund zwei Wochen lang erforschen.

Die Mondsonde Chandrayaan-3 habe am Mittwochabend indischer Ortszeit wie geplant auf dem Erdtrabanten aufgesetzt, teilte die indische Weltraumbehörde ISRO mit. "Sanfte Landung auf dem Mond. Indien ist auf dem Mond", sagte der Chef der indischen Weltraumbehörde ISRO, Sreedhara Panicker Somanath, kurz danach.

Das Landemodul der Sonde Chandrayaan-3 war am 17. August erfolgreich abgetrennt worden. Die übrige Sonde soll für Studien weiter um den Mond kreisen. Am 5. August war die Sonde Chandrayaan-3 bereits erfolgreich in die Mondumlaufbahn eingetreten.

Indiens zweiter Versuch einer Mondlandung: Rakete am 14. Juli gestartet

Die Mission Chandrayaan-3 war am 14. Juli wie geplant um 11.05 Uhr unserer Zeit (14.35 Uhr Ortszeit) vom Weltraumbahnhof auf der südindischen Insel Sriharikota gestartet. Das Ziel: unser Mond. Die indische Raumfahrtbehörde ISRO (Indian Space Research Organisation) hatte bereits im Jahr 2019 versucht, auf dem Mond zu landen – allerdings ohne Erfolg: Ein Software-Fehler während des Landemanövers hatte dazu geführt, dass der Mond-Lander Vikram mit rund 180 km/h auf der Mondoberfläche zerschellte.

Das Ziel: Vierte Nation mit erfolgreicher Landung auf dem Mond

Die jetzige Mission Chandrayaan-3 ist deshalb eine Art Wiederholung der gescheiterten Mission Chandrayaan-2 aus dem Jahr 2019. Hauptsächlich soll es darum gehen, kontrolliert auf der Mondoberfläche landen zu können. An Bord des Vikram-Landers befindet sich allerdings auch ein kleiner, rund 26 Kilogramm schwerer Rover, der über die Mondoberfläche fahren soll. Der Lander hat ebenfalls zwei wissenschaftliche Instrumente an Bord, um vor Ort den Mond genauer untersuchen zu können.

Gelingt das Landemanöver des Landers auf der Mondoberfläche, wird die Mission dort nicht mehr als 14 Tage betragen: So lange dauert ein Tag auf dem Mond. Da weder Lander noch Rover mit Heizelementen ausgestattet sind, sind sie danach den harschen Bedingungen der Mondnacht bei rund minus 160 Grad Celsius schutzlos ausgeliefert.

Indien ist mit der Mission Chandrayaan-3 die vierte Nation, der eine Mondlandung gelingt: Neben der Sowjetunion und den USA hat dies bislang nur China geschafft.

Der Südpol des Mondes als Ziel für die irdische Raumfahrt

Dabei hat sich die indische Raumfahrtbehörde einen Landeplatz in einer Region herausgesucht, für die sich auch andere Raumfahrtnationen und kommerzielle Unternehmen interessieren: den Südpol des Mondes. Während vor allem die astronautischen Mondmissionen der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA in den 1960er- und 1970er-Jahren eher in lunarer Äquatornähe stattfanden, steht inzwischen der Südpol im Fokus - vor allem, weil es dort Wasservorkommen in Form von Eis gibt.

Russische Mondsonde Luna 25 auf dem Mond zerschellt

So wollte auch Russland mit seiner Mission Luna-25 in der Nähe des Südpols landen. Es hätte die erste russische Mondlandung seit 1976 sein sollen. Nach fast 50 Jahren wollte Moskau beweisen, dass die russische Raumfahrt zu Spitzenleistungen auf dem Mond fähig ist und wollte dabei auch die früher gestarteten Inder überholen. Doch das unbemannte Raumschiff Luna 25, das am 11. August erfolgreich gestartet war, sei auf den Mond geprallt, nachdem es unkontrolliert in eine neue Umlaufbahn geraten sei, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am 20. August mit. Die Sonde wurde bei dem Aufprall zerstört.

Auch die USA wollen im Rahmen des Artemis-Programms im November 2024 zum Südpol, sogar Astronautinnen und Astronauten sollen dort eines Tages landen. Auch kommerzielle Unternehmen haben den Mond für sich entdeckt. Allerdings wurden geplante Missionen und ihre Mondlandungen zuletzt immer wieder verschoben und werden frühestens nächstes Jahr starten.

Indien ist damit das vierte Land, dem das Projekt geglückt ist. Die Mondsonde Chandrayaan-3 sei sicher gelandet, teilte die indische Weltraumbehörde ISRO mit. Zuvor hatten das nur die frühere Sowjetunion, die USA und China geschafft.
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Indien ist als vierte Nation auf dem Mond gelandet. Mit diesem Ziel war die Mission Chandrayaan-3 am 14. Juli gestartet.

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