Eine Windenergieanlage des Herstellers Siemens steht auf einem Feld
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Siemens Gamesa: Warum fallen Windräder immer wieder aus?

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Siemens Gamesa: Warum fallen neue Windräder immer wieder aus?

Siemens Gamesa, eine Tochter von Siemens Energy, hat möglicherweise gravierende Probleme bei Fertigung und Design ihrer neuesten Windräder. Das könnte milliardenschwere Folgen für die zwei Unternehmen haben. Eine Task Force klärt jetzt die Ursachen.

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Vor knapp zwei Wochen schockte Siemens Energy die Finanzmärkte mit einer Gewinnwarnung: Neue Probleme bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa könnten zu milliardenschweren Kosten führen. Einer der Gründe: Qualitätsprobleme bei Windrädern.

Was aber steckt hinter den hohen Ausfallraten bei Windrädern von Siemens Gamesa? Und wer wusste wann von den Problemen, die für die Mutter Siemens Energy potentiell eine milliardenschwere Belastung darstellen sowie den Kurs der Aktie auf Talfahrt schickten.

Task Force soll Ursachen für Qualitätsprobleme bei Siemens Gamesa finden

Diesen Fragen soll eine Task Force nachgehen, die unter anderem mit externen Fachleuten besetzt ist. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat in diesen Tagen einen Sonderausschuss eingerichtet, wie es aus Kreisen des Gremiums heißt. Es gilt unter anderem eine zentrale technische Frage zu klären: Gibt es Qualitätsprobleme bei einzelnen Bauteilen oder einen Designfehler bei den betroffenen Onshore-Anlagen, also Windrädern an Land.

Ersteres wäre zwar peinlich und teuer, ließe sich aber durch Reparaturen noch einigermaßen schnell in den Griff kriegen. Stellt sich aber heraus, dass im Extremfall das Design zweier aktueller Modellgenerationen fehlerhaft ist, drohen massive Folgen. Dann müssten die Anlagen wohl zumindest in Teilen neu konstruiert werden, von denen 800 bereits fertig gebaut und 100 an Kunden ausgeliefert wurden. In der Zwischenzeit müsste wohl auch die Produktion in den Werken zum Teil heruntergefahren werden.

Folgen für Siemens Gamesa sollen im August vorliegen

Ergebnisse der Untersuchung und eine Schätzung der konkreten Kosten sollen im August vorliegen. Wie es weiter in Kreisen des Aufsichsrates heißt, genießen Jochen Eickholt, der als Sanierer geholte Chef von Siemens Gamesa, und Christian Bruch, der Vorstandsvorsitzende von Siemens Energy, derzeit das volle Vertrauen des Gremiums.

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