Das Logo "Rheinmetall" steht an einem Transportfahrzeug der Bundeswehr (Symbolbild)
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Christophe Gateau

Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall wird in den Leitindex Dax aufgenommen.

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Rheinmetall führt Gespräche zu Panzer-Fabrik in der Ukraine

Rheinmetall verhandelt derzeit mit der ukrainischen Regierung über den Bau einer Panzerfabrik. Der Konzernchef rechnet damit, dass der Krieg "wahrscheinlich noch Jahre" dauern wird. Derweil wird der Rüstungskonzern in den Leitindex Dax aufgenommen.

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Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall, der unter anderem Leopard-Panzer herstellt, verhandelt über den Bau einer Panzer-Fabrik auf ukrainischem Boden. "Für rund 200 Millionen Euro kann ein Rheinmetall-Werk in der Ukraine aufgebaut werden", sagte Chef Armin Papperger der "Rheinischen Post". Das Werk könnte jährlich bis zu 400 Kampfpanzer vom Typ Panther produzieren. Die Gespräche mit der ukrainischen Regierung seien "vielversprechend".

Papperger hofft auf eine Entscheidung "in den nächsten zwei Monaten" und zeigte sich überzeugt, dass das Werk gegen russische Luftangriffe geschützt werden könnte: "Ein Schutz durch Flugabwehr wäre nicht schwierig."

Rheinmetall-Chef: Ukraine braucht 600 bis 800 Panzer für Sieg

Die Ukraine brauche 600 bis 800 Panzer für einen Sieg, betonte der Rheinmetall-Chef. Damit die Menge zusammenkomme, müsste der Bau neuer Panzer schnell starten. "Selbst wenn Deutschland alle zur Verfügung stehenden 300 Leopard-2-Panzer der Bundeswehr abgäbe, wären das deutlich zu wenige."

Papperger erwartet, dass der Krieg "wahrscheinlich noch Jahre" dauern wird. "Die westlichen Alliierten schicken zwar genügend Waffen dahin, damit die Ukraine sich verteidigen kann, aber die Ukrainer haben heute nicht genügend Ausrüstung, um ihr Territorium ganz zurückzuerobern." Russland habe gleichzeitig zwar nicht so hohe Ressourcen wie der Westen als Ganzes, sagte der Rheinmetall-Chef. Er könne aber nicht erkennen, "dass die Führung rund um Putin Abstriche von ihrem aggressiven Kurs gegenüber der Ukraine macht".

Rüstungskonzern wird in den Dax aufgenommen

Außerdem teilte die Deutsche Börse am Freitagabend mit, dass der Rüstungskonzern in den deutschen Leitindex Dax aufgenommen wird. Das Düsseldorfer Unternehmen ersetzt in der ersten deutschen Börsenliga ab dem 20. März den Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care AG. Rheinmetall hat derzeit einen Börsenwert von mehr als 10,8 Milliarden Euro. Der Börsenkurs der Aktie hat sich seit der russischen Invasion in die Ukraine vor gut einem Jahr fast verdoppelt.

Rüstungsindustrie verzeichnet starkes Wachstum

Rheinmetall ist mit rund 29.500 Mitarbeitern, davon 15.000 im Inland, der größte Rüstungskonzern Deutschlands. Die Firma hat im vergangenen Jahr Stellen aufgebaut. Das Geschäft brummt. Die wirtschaftlich positive Perspektive liegt auch an einer steigenden Nachfrage aus anderen Nato- und EU-Staaten. Der Angriff Russlands auf die Ukraine habe "nochmals für eine stärkere und schnellere Nachfrage gesorgt", hatte kürzlich ein Rheinmetall-Sprecher gesagt. "Vor uns liegen Jahre des starken Wachstums."

Unternehmen der Rüstungsindustrie streben auch in den MDax: Der Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt ersetzt den Biokraftstoff-Hersteller Verbio. Außerdem ersetzt der Technologiekonzern Jenoptik die Software AG. Verbio und Software AG steigen in den SDax ab.

Mit Informationen von dpa, Reuters und AFP

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