Zentrale der Nürnberger Versicherung.
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Die Zentrale der Nürnberger Versicherung. Wegen Umstrukturierung und schlechter Geschäftszahlen wird es wohl einen Stellenabbau geben.

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Offenbar Stellenabbau bei Nürnberger Versicherung

Bei der Nürnberger Versicherung steht offenbar ein größerer Stellenabbau bevor. Medienberichte gehen von einer Streichung von 500 Stellen bis zum Jahr 2026 aus. Diese konkrete Zahl wollte das Unternehmen auf BR-Anfrage nicht bestätigen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Das Nürnberger Versicherungsunternehmen bestätigte auf BR Nachfrage in einer Mitteilung, dass derzeit jeder Kostenfaktor auf den Prüfstand gestellt werde. Die Zahl von 500 Stellen, die bis 2026 laut Medienberichten wegfallen sollen, wollte die Nürnberger Versicherung nicht bestätigen.

Nichts sei final, daher keine konkrete Aussage

"Über mögliche Auswirkungen auf das Personal befindet sich die Geschäftsführung in Gesprächen mit dem Betriebsrat, und es gibt noch keine Entscheidungen", heißt es weiter. Solange sei nichts final, und es könne dazu weder eine Einzelmaßnahme noch ein Gesamtbild kommuniziert werden – "auch aus Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitenden", so das Unternehmen.

Alles auf dem Prüfstand – von Reinigungskräften bis zur IT

Demnach sei die Belegschaft der Versicherung "im Rahmen der regelmäßigen Veranstaltung 'Aus erster Hand' über aktuelle Themen aus dem Unternehmen unterrichtet worden", unter anderem habe CEO Harald Rosenberger den aktuellen Stand des Prozesses erläutert. Seit vergangenem Jahr befände sich das Unternehmen in diesem Strategieprozess, der Veränderungen mit sich bringe.

Das Projekt bestehe aus drei Säulen: einem neuen Geschäftsmodell – dem sogenannten Präventionsversicherer, der Weiterentwicklung der Unternehmenskultur sowie dem Effizienzprogramm "Fit für die Zukunft". "Bei diesem gebe es einige Einzelmaßnahmen, "in denen die Nürnberger jeden Kostenfaktor auf den Prüfstand stellt: von der Jalousien-Reinigung des Bürogebäudes bis hin zu IT-Projekten", wie es in dem Schreiben heißt.

Laut Medien: Über Personal 75 Millionen Euro einsparen

Die Nürnberger Nachrichten hatten berichtet, dass der Konzern befristete Verträge nicht verlängern, die Übernahme von Auszubildenden einschränken und teilweise frei werdende Stellen nicht mehr nachbesetzen will. Ziel soll es sein, rund 75 Millionen Euro einzusparen.

Auch Marketing- und Sponsoring-Aktivitäten sollen zurückgefahren werden. Die Nürnberger Versicherung ist u. a. Hauptsponsor des 1. FC Nürnberg und Namenspatron der Arena Nürnberger Versicherung.

Folgen eines stark geschrumpften Konzerngewinns

Der Geschäftsbericht für das Jahr 2023 hatte bei dem Versicherungsunternehmen einen von knapp 70 Millionen auf nur noch 42,8 Millionen Euro geschrumpften Konzerngewinn ausgewiesen. Dabei blieb der Umsatz mit 4,4 Milliarden Euro stabil.

Den Grund für den geschrumpften Gewinn gab das Unternehmen mit erheblichen Veränderungen bei den Schadensversicherungen an: Die hohe Inflation habe zu höheren Kosten bei den Schadensregulierungen, beispielsweise durch höhere Reparaturkosten geführt.

Auch andere Versicherungen haben mit der derzeitigen Schadenslage, den Reparaturkosten und steigenden Personalkosten ihre Probleme. So kündigte auch die HUK Coburg, die vor allem für ihre Fahrzeugversicherungen bekannt ist, aufgrund steigender Kosten eine Erhöhung der KfZ-Versicherungen an.

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