Die Lebensmittelpreise haben angezogen.
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Niedrigste Inflationsrate seit Beginn des Ukraine-Krieges

Kaum noch steigende Energiepreise haben die Inflationsrate im September auf den niedrigsten Stand seit Beginn des Ukraine-Kriegs gedrückt. Die Verbraucherpreise legten um 4,5 Prozent zum Vorjahresmonat zu. Deutlich teurer geworden sind Lebensmittel.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im September im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,5 Prozent gestiegen und damit weniger stark als im August (6,1 Prozent). Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden bestätigte damit seine erste Einschätzung von Ende September. Preistreiber blieben auch im vergangenen Monat Nahrungsmittel, besonders Süßwaren, Brot und Fisch verteuerten sich stark.

"Die Inflationsrate ist auf den niedrigsten Wert seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine gefallen. Sie bleibt aber dennoch hoch", erklärte Ruth Brand, Präsidentin des Statistikamtes. Vor allem die gestiegenen Preise für Nahrungsmittel seien für die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin besonders deutlich spürbar.

Zucker, Marmelade und Honig deutlich teurer

Im September erhöhten sich die Preise für Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,5 Prozent. Damit verlangsamte sich der Preisauftrieb zwar erneut – im August hatte er bei neun Prozent und im Juli bei elf Prozent gelegen. "Für viele Nahrungsmittelgruppen lag die Preiserhöhung aber dennoch weiterhin deutlich über der Gesamtteuerung", stellten die Statistiker fest.

Besonders stark verteuerten sich Zucker, Marmelade und Honig (15,3 Prozent), aber auch bei Getreideerzeugnissen (12 Prozent) mussten Verbraucherinnen und Verbraucher spürbar mehr bezahlen. Butter hingegen war im September deutlich günstiger als noch ein Jahr zuvor (minus 29 Prozent).

Kraftstoffe und Heizöl billiger, Strom teurer

Die Preise für Energieprodukte lagen im September ein Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, nach 8,3 Prozent im August. "Ausschlaggebend für den deutlich geringeren Preisauftrieb sind hier vor allem die Preiserhöhungen im Vorjahr (Basiseffekt)", führte das Statistikamt aus. Strom war in diesem September mit 11,1 Prozent jedoch weiterhin merklich teurer als im Vorjahr. Die Preise für Fernwärme erhöhten sich allerdings nur leicht (0,3 Prozent) und Erdgas, Kraftstoffe und Heizöl verbilligten sich teilweise deutlich.

Die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie fiel im September auf 4,6 Prozent. "Diese häufig als Kerninflation bezeichnete Kenngröße verdeutlicht ebenso, dass die Teuerung in anderen Güterbereichen weiterhin hoch ist", erklärten die Statistiker. Im August lag die Rate fast einen Prozentpunkt höher bei 5,5 Prozent.

Die meisten Ökonomen rechnen in den kommenden Monaten mit weiter fallenden Inflationsraten, halten eine Entwarnung aber für verfrüht. Ein Grund dafür sind die schneller steigenden Löhne. Unternehmen, vor allem arbeitsintensive Dienstleister, dürften die gestiegenen Lohnkosten an ihre Kunden weitergeben.

Mit Informationen von AFP, Reuters, dpa

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