Inflation sinkt, aber mehr Unternehmen wollen Preise anheben
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Mann im Supermarkt (Symbolbild)

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Inflation sinkt, aber mehr Unternehmen wollen Preise anheben

In ganz Europa ist die Inflation stärker zurückgegangen als gedacht. Für Verbraucher bedeutet das jedoch nicht unmittelbar Entspannung: Einer ifo-Umfrage zufolge wollen einige Unternehmen ihre Preise erhöhen.

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Die Inflationsrate ist einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamts zufolge im September deutlich zurückgegangen: von 6,1 Prozent im August auf 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Bayern betrug die Jahresrate im September nur noch 4,1 Prozent. Wenn es für Verbraucher zurzeit billiger wird, liegt das vor allem an gesunkenen Energiepreisen. Bei den Preisen für Nahrungsmittel zeichnet sich noch keine Entspannung ab. Und einige Branchen planen laut einer ifo-Umfrage sogar Preisanstiege.

Experten rechnen mit weiter sinkender Inflationsrate

Wie erwartet habe sich der Anstieg der Lebenshaltungskosten in Deutschland deutlich verlangsamt, heißt es bei der DWS Vermögensverwaltung der Deutschen Bank. Europa Volkswirtin Ulrike Kastens führt das vor allem auf Basiseffekte wie das Auslaufen des 9-Euro-Tickets und des Tankrabatts zurück.

Im Vergleich zum Vorjahr seien die Energiepreise nur noch um ein Prozent gestiegen. In den kommenden Monaten erwartet Kastens einen weiteren Rückgang der Inflation in Richtung 3,0 bis 3,5 Prozent zum Jahresende 2023. Vor allem Nahrungsmittelpreise könnten aber gegen diesen Abwärtstrend noch weiter zulegen, sodass sich die Lage für die Verbraucher noch nicht richtig entspannt.

Unternehmen wollen aber Preise wieder anheben

Das zeigt auch eine aktuelle Studie des Ifo-Instituts. Demzufolge wollen Unternehmen in Deutschland ihre Waren und Dienstleistungen wieder teurer anbieten. Nach zwölf Rückgängen in Folge seien die Preiserwartungen der Unternehmen im September erstmals wieder gestiegen. Das gelte vor allem für Dienstleistungen wie im Gastgewerbe.

Im Einzelhandel werden dagegen weniger Preiserhöhungen erwartet als in den vorangegangenen Monaten. In der Industrie dürfte der Preisanstieg sogar "nahezu gestoppt sein", sagte ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Die Ausnahme seien die Automobilhersteller, die Preisanhebungen planten. Entspannung gibt es vor allem in der Bauwirtschaft, wo die Erwartungen wegen der Auftragsflaute negativ sind. Einige Unternehmen versuchen jedoch weiter, ihre Preise stabil zu halten - der Preisvergleich lohnt also.

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