Schaufenster eines Stores der insolventen Modekette Hallhuber kurz vor der Schließung.
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Modehändler Hallhuber schließt Ende Oktober letzte Filialen

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Modehändler Hallhuber schließt Ende Oktober letzte Filialen

Die Krise in der Bekleidungsbranche führt jetzt wohl zum Ende eines weiteren bekannten Markennamens. Hallhuber muss noch im Oktober den Verkauf in seinen letzten Filialen beenden. Gespräche mit Kaufinteressenten haben bislang kein Ergebnis gebracht.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Der 1977 in München gegründete Damenmodehändler Hallhuber beendet seine Geschäftstätigkeit. Ende Oktober werden die letzten rund 60 Läden schließen, wie ein Sprecher dem Bayerischen Rundfunk bestätigte.

Insolvenz führte zu Kündigung von Miet- und Arbeitsverträgen

Ende Juli war die mittlerweile zweite Insolvenz für Hallhuber eröffnet worden. Infolgedessen mussten sämtliche Mietverträge gekündigt werden, da zu diesem Zeitpunkt kein Investor in Sicht war so der Sprecher. Das gleiche galt für die Beschäftigungsverhältnisse. Im Sommer hatte Hallhuber noch etwa 1.200 Mitarbeiter und 130 Filialen gehabt. In Deutschland waren es knapp 100 Geschäfte, davon allein 18 im Großraum München, wie der Sprecher angab. Nach und nach sank die Zahl von Filialen und Läden dann in Folge der Kündigungen.

Einziger Kaufinteressent findet offenbar keine Finanzierung

Derzeit würden, so der Sprecher von Hallhuber, noch Gespräche mit Interessenten für das Unternehmen geführt. Mit wem und worüber dabei verhandelt werde, konnte er nicht sagen. Lediglich ein Interessent hat sich bislang öffentlich dazu geäußert: ein früherer langjähriger CEO von Hallhuber, Norbert Steinke. Allerdings scheint dieser sich mit der Finanzierung schwer zu tun.

Hallhuber wurde zu Spielball der Investoren

Hallhuber wechselte seit dem Verkauf durch die Gründerfamilie im Jahr 1995 ein halbes Dutzend Mal den Eigentümer. 2020 wurde, schon in der Anfangszeit der Corona-Pandemie, das erste Insolvenzverfahren eingeleitet, 2021 durch einen Management-Buy-Out aber beendet. Die zweite Insolvenz im Juli musste dann angemeldet werden, als der Konjunkturabschwung zu einer größeren Kaufzurückhaltung führte und offenbar die Umsätze einbrachen. Im letzten vollständigen Geschäftsjahr 2022/2023 hatte Hallhuber noch 170 Millionen Euro Umsatz gemacht.

Seit Juli läuft bei Hallhuber ein Abverkauf. In den verbleibenden Filialen wird dieser jetzt noch bis Ende Oktober fortgesetzt. Letzte Einnahmen, die dann noch zur Befriedigung von Gläubigerforderungen dienen werden.

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