Bayern, Neubiberg: Ein Kassierer scannt in einem Supermarkt an der Kasse die Produkte.
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Bayern, Neubiberg: Ein Kassierer scannt in einem Supermarkt an der Kasse die Produkte.

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Inflation in Deutschland weiter hartnäckig hoch

Die Inflationsrate wird im Juli wohl 6,2 Prozent betragen, nach 6,4 Prozent im Juni. Das Statistische Bundesamt konnte in einer ersten Schätzung keinen einheitlichen Trend erkennen. Die Preise in Bayern sind dabei höher als im Bundesdurchschnitt.

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Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Juli nach vorläufigen Angaben etwas weniger stark gestiegen als im Vormonat. Was viele Verbraucher an der Supermarktkasse aber wohl schon bemerkt haben: Die Preise für Nahrungsmittel sind dabei überdurchschnittlich gestiegen, und zwar um 11 Prozent im Vorjahresvergleich.

Inflation weiterhin von Zielmarke der EZB entfernt

Mit der hartnäckig hohen Inflation hat die Europäische Zentralbank gestern ihren neunten Zinsschritt in Folge begründet. Gerade in Deutschland sollte die EZB damit Recht behalten. Nur einen Tag später liefert die Statistik erste Daten, wonach die Inflation bei uns kaum zurückgeht. Die Jahresrate fiel zwar von Juni auf Juli um zwei Zehntel auf 6,2 Prozent zurück, in Bayern sogar auf 6,1 Prozent. Im Freistaat meldet das Statistische Landesamt wieder etwas höhere Preise für Energie.

Auch im Euroraum bleibt die Inflation hoch und ist aus Sicht des Bundesbank-Präsidenten Joachim Nagel noch nicht genügend eingedämmt. Die Kerninflation, in der unter anderem die schwankungsreichen Preise für Energie und Lebensmittel außen vor bleiben, sei hartnäckig, so Nagel in Frankfurt. Deshalb müsse die Geldpolitik noch hartnäckiger sein. Ob man die Zinsen weiter anheben müsse, entscheide man im September auf Basis der dann verfügbaren Daten und Projektionen. Die Währungshüter streben eine Preissteigerungsrate von zwei Prozent an.

Preise in Bayern höher als im Durchschnitt

Während Nahrungsmittel, die zuvor die größten Preistreiber waren, etwas weniger kosteten als im Juni, stiegen die Verbraucherpreise in Bayern insgesamt zum Vormonat um 0,4 Prozent, was wieder ein Zehntelpunkt mehr ist als bundesweit. So lässt sich aus den jüngsten Daten noch kein eindeutiger Trend herauslesen. Ein Problem ist, dass die sogenannte Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel immer noch sehr hoch ist, sie liegt in Bayern bei 5,8 Prozent. Gründe dafür sind hohe Lohnkosten und der Fachkräftemangel, welche die Dienstleistungen weiter verteuern. Aber auch das Warenangebot kostet immer noch 7 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Bei der europäischen Messmethode mit dem harmonisierten Verbraucherpreisindex ergeben sich für Deutschland sogar noch höhere Messwerte: Demnach hätte die Inflation im Juli 6,5 Prozent betragen im Jahresvergleich und 0,5 Prozent im direkten Monatsvergleich zum Juni.

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