Das Brose Werk in Coburg
Bildrechte: picture alliance/dpa | Nicolas Armer

Der Unternehmer Michael Stoschek gibt den Vorsitz der Gesellschafterversammlung sowie des Aufsichtsrates der Brose SE zum 1. Mai 2024 ab.

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Generationenwechsel bei Brose: Michael Stoschek hört auf

Ein Patriarch zieht sich zurück: Nach 35 Jahren als Gesellschafter und 18 Jahren als Chef der Gesellschafterversammlung des Automobilzulieferers Brose in Coburg reicht Michael Stoschek den Stab unter anderem an seinen Sohn weiter.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Was niemand geglaubt hat und nicht nur in Coburg für Schlagzeilen sorgt: Michael Stoschek, 76 Jahre alt, hat den Generationenwechsel beim Automobilzulieferer Brose mit Sitz in Coburg eingeleitet. Nach 35 Jahren als geschäftsführender Gesellschafter und 18 Jahren als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Familienunternehmens zieht sich Stoschek zum 1. Mai 2024 aus dem Unternehmen zurück. Das teilte das Traditionsunternehmen am Dienstag mit.

Sohn von Michael Stoschek übernimmt Ruder – aber nicht ganz

Michael Stoschek, Enkel des Firmengründers Max Brose, übergibt dann den Vorsitz des Aufsichtsrats an Rolf Breidenbach, der dem Beirat des Familienunternehmens seit 2022 angehört. Ebenfalls ab 1. Mai übernimmt Maximilian Stoschek, der 45 Jahre alte Sohn von Michael Stoschek, den Vorsitz in der Gesellschafterversammlung und wird stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, heißt es in der Mitteilung weiter.

Michael Stoschek: Generationenwechsel bei Brose vollzogen

"Ich freue mich, dass mit diesen Veränderungen nun der Generationswechsel in der Führung unseres Familienunternehmens vollzogen ist", erklärte Michael Stoschek laut Mitteilung auf der Aufsichtsratssitzung am Montag in Coburg. Sohn Maximilian Stoschek habe seinem Vater im Namen der Gesellschafter für dessen "beispielhafte unternehmerische Lebensleistung" bedankt, heißt es.

Stoschek drückte "Max-Brose-Straße" in Coburg durch

Wiederholt hat sich Michael Stoscheks mit seiner Heimatstadt Coburg, dem Oberbürgermeister und dem Stadtrat angelegt. Der Stadtrat hatte 2004 den Wunsch Stoscheks abgelehnt, eine Straße nach seinem Großvater Max Brose umzubenennen, der das Familienunternehmen 1908 gegründet hatte.

Die Mehrheit des Stadtrats begründete die Ablehnung damit, dass Max Brose Mitglied der NSDAP und im Nationalsozialismus "Wehrwirtschaftsführer" war. Dieser Titel wurde in der Nazizeit den Chefs von Rüstungsbetrieben verliehen. Auch soll Max Brose Zwangsarbeiter beschäftigt haben, was Historiker bestätigten. 2015 stimmte der Coburger Stadtrat dann doch einer "Max-Brose-Straße" zu. Michael Stoschek hatte damit seinen Willen durchgesetzt.

Der Automobilzulieferer Brose beschäftigt rund 30.000 Mitarbeiter in mehr als 20 Ländern.

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