Ein blauer Stier aus Gummi sitzt auf der oberen Kante eines Bildschirmes, im Hintergrund die Kurstafel der Börse
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Deutsche Börse Frankfurt

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Börse: Hauptversammlung online geplant

Die Bundesregierung plant Änderungen des Aktienrechts und andere Maßnahmen, um die Wirtschaft zu stützen. Das Bundeskabinett hat einen entsprechenden Gesetzentwurf beschlossen und die Bundesbank spricht von einer "ausgeprägten Rezession".

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

In den vergangenen Tagen haben einige Aktiengesellschaften ihre Hauptversammlung abgesagt. Nach dem Gesetz ist die persönliche Anwesenheit der Anteilseigner nötig, damit unter anderem über den Vorstand, den Aufsichtsrat, Dividendenzahlungen und die Abspaltung von Konzernteilen entschieden werden kann. Wann diese Entscheidungen getroffen werden, ist offen, wenn ein Aktionärstreffen auf unbestimmte Zeit verschoben wird. Deshalb plant die Bundesregierung, das Gesetz zu ändern: Hauptversammlungen sollen online stattfinden können. Dem Wirtschaftsmagazin „Capital“ liegt nach eigenen Angaben der Gesetzentwurf vor.

Virtuelle Hauptversammlung soll möglich werden

Demnach sollen etwa die Vorstände von Aktiengesellschaften ohne entsprechende Regelung in ihren Satzungen beschließen können, die Aktionärsversammlung rein virtuell abzuhalten. Darüber hinaus soll die Ladungsfrist für präsenzlose Hauptversammlungen von bislang 30 auf 21 Tage verkürzt werden. Online-Hauptversammlungen dürften jedoch auch Risiken mit sich bringen – beispielsweise für die Datensicherheit. Der Gesetzentwurf war heute Thema im Bundeskabinett. Und wie es soeben heißt, hat das Kabinett zur Rettung von Arbeitsplätzen und Unternehmen in der Corona-Krise ein beispielloses Hilfspaket beschlossen. Dafür will sich der Bund in diesem Jahr mit der Rekordsumme von rund 156 Milliarden Euro neu verschulden.

Bundesbank: Konjunkturelle Entwicklung "von beispielloser Unsicherheit gekennzeichnet"

Derweil teilt die Bundesbank soeben mit, dass ein Abgleiten in eine ausgeprägte Rezession nicht zu verhindern ist. Vor diesem Hintergrund fallen die Aktienkurse. Der DAX verliert rund 3 Prozent auf 8.668 Punkte. Und der Euro ist 1,06 74 Dollar wert.