60 Prozent der Betriebe leiden wegen der Corona-Krise weiterhin unter einer gesunkenen Nachfrage, 43 Prozent unter stornierten Aufträgen. Das geht aus der aktuellen Blitzumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags hervor. Der hatte mehr als 10.000 Unternehmen befragt. Bei fast der Hälfte standen die Geschäfte während des Shutdowns ganz oder teilweise still. Mit den Lockerungen Ende April habe jeder vierte dieser Betriebe die Geschäfte wieder aufgenommen. Doch die Phase sei fragil, so der DIHK. Er fordert daher weitere Überbrückungshilfen für kleine und mittlere Unternehmen, um eine Pleitewelle zu vermeiden.
Zuversicht an den Börsen
Dennoch herrscht Kauflaune an den Aktienmärkten. Die Hoffnung auf eine Normalisierung des Wirtschaftsgeschehens gibt den Kursen Auftrieb. Der DAX ist soeben mit einem Plus in den neuen Handelstag gestartet und gewinnt zehn Minuten danach 1,3 Prozent auf 10.894 Punkte. Die Siemens-Aktie ist größter Gewinner im DAX mit plus 4,9 Prozent. Trotz der gekappten Geschäftsprognosen hat sich der Konzern bislang gut die Krise manövriert, heißt es an den Börsen.
Auch Siemens spürt die Corona-Krise
Im abgelaufenen Quartal hat der Münchener Industrie-Riese im operativen Geschäft einen Gewinnrückgang um 18 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro verbucht. Bis Ende des dritten Quartals dürfte die Talsohle aber erreicht sein. Der Konzern hat seine Gewinnprognosen zurückgenommen, sieht sich aber trotz der Pandemie für die kommenden Monate finanziell sehr gut gerüstet.