ARCHIV - 27.10.2023, Bayern, Fürth: Fußball: 2. Bundesliga, SpVgg Greuther Fürth - VfL Osnabrück, 11. Spieltag im Sportpark Ronhof Thomas Sommer. Der Fürther Trainer Alexander Zorniger verfolgt den Spielverlauf. (zu dpa: «Denkwürdige Pressekonferenz: Fürth-Coach liest sich selbst Fragen vor») Foto: Daniel Karmann/dpa - WICHTIGER HINWEIS: Gemäß den Vorgaben der DFL Deutsche Fußball Liga bzw. des DFB Deutscher Fußball-Bund ist es untersagt, in dem Stadion und/oder vom Spiel angefertigte Fotoaufnahmen in Form von Sequenzbildern und/oder videoähnlichen Fotostrecken zu verwerten bzw. verwerten zu lassen. +++ dpa-Bildfunk +++
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Alexander Zorniger

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Wie einst Augenthaler: Zornigers denkwürdige Pressekonferenz

Bei der SpVgg Greuther Fürth herrscht nach dem blamablen Pokal-Aus Krisenstimmung vor dem Spiel in Kaiserslautern. Auf der Pressekonferenz vor dem Partie wehrte sich Trainer Zorniger gegen Vorwürfe - in Klaus-Augenthaler-Manier.

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Dass die SpVgg Greuther Fürth am Wochenende auf den Betzenberg zum formstarken 1. FC Kaiserslautern reist, war zu Beginn der Spieltags-Pressekonferenz erstmal Nebensache. Stattdessen hatte der Trainer des Kleeblatts eine wichtige Botschaft an die anwesenden Journalisten. "Ich habe eine Frage bekommen in der Presse und die will ich gerne beantworten", so Zorniger zu Beginn. Er bezog sich auf einen Zeitungs-Kommentar eines Journalisten.

Was dann folgte, erinnerte sehr an Klaus Augenthalers legendäre Pressekonferenz aus dem Jahr 2007 ("Die Fragen stell' ich und die Antworten geb' ich auch") als damaliger Trainer des VfL Wolfsburg. Zornigers Ausführungen dauerten aber deutlich länger als 44 Sekunden.

Zorniger reagiert auf Zeitungs-Kommentar

Die erste Frage, wie es sein könne, dass das Kleeblatt zum dritten Mal gegen einen Viert- oder Fünftligisten ausscheide, beantwortete der Trainer mit zwei Gegenfragen: "Wie kann es sein, dass Bayern gegen einen Drittligisten ausscheidet? Vielleicht hat es doch etwas mit dem Spiel zu tun. Wie kann es sein, dass Bayern viermal in Serie nicht über das Viertelfinale hinauskommt?" Und wollte darauf hinaus: "Vielleicht muss man sich die Mühe machen, jedes Spiel einzeln zu betrachten."

Die Frage, "wie kann es sein, dass man seit Jahren lautstark betont, so wenig Geld zu haben", nutzte Zorniger zu einem Ausflug in die Marktwirtschaft. "Es ist nicht wie Milch einkaufen. Wenn ich in den Supermarkt gehe und Milch einkaufen will, dann krieg ich die auch. Im Fußball ist es ein bisschen anders. Da krieg ich nicht immer alles, was ich will."

Zorniger über Fans, fehlende Kadertiefe und vermeintliche Fehlkäufe

Für die Frage, warum die Fans ihre Zeit opfern sollten, um ihrer erfolglosen Mannschaft hinterher zu reisen, hatte er eine einfach Antwort: "Weil sie Fans sind."

Anschließend kam Zorniger auf die Qualität des Kaders zu sprechen und beantwortete die Frage, ob die Verantwortlichen diese möglicherweise überschätzt hätten: "Das Kleeblatt muss sich mit Gegebenheiten auseinandersetzen, die das Maximale von allen fordern."

Warum einzelne Spieler wie Srbeny und Kiomourtzoglou, die als Schlüsseltransfers vor der Saison galten, bisher nicht so eigeschlagen haben? "Weil es Fußballer sind, die aus einer Verletzung raus kommen", nahm Zorniger seine Spieler in Schutz und fügte hinzu: "Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass beide noch die Richtigen werden."

Zorniger: "Wir sind auf dem richtigen Weg"

Auch die Spielidee wurde in dem Zeitungs-Kommentar kritisiert. Sie sei abseits von Intensität, Pressing und Gegenpressing nicht zu erkennen, so der Vorwurf. Wie wolle das Kleeblatt tiefstehende Gegner bespielen. Zorniger argumentierte mit den Siegen gegen Paderborn (5:0), Osnabrück (4:0) und Rostock (1:0), bei denen der Gegner tief verteidigt habe. Selbst St. Pauli (0:0) sei in der ersten Halbzeit sehr defensiv gestanden.

"Dass es die Königsdisziplin ist, muss ich Ihnen nicht sagen. Dass 85 bis 90 Prozent totale Probleme haben, das auch nur ansatzweise aufzuziehen, muss ich Ihnen auch nicht sagen", so Zornigers Verteidigung, der die aktuelle Entwicklung hervorhob: "Wir sind insgesamt auf dem richtigen Weg. [...] Abgesehen von diesem Pokalspiel laufen Dinge nicht so schlecht. Wir haben vier Punkte Abstand zum Tabellenvierten. Wir arbeiten intensiv dran, dass wir bis zur Winterpause möglichst viel über 20 Punkte haben, weil es unsere allererste Aufgabe ist, dass wir in dieser Liga bleiben."

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