Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft performte nach dem ernüchternden 3:3 gegen die Ukraine auch im Testspiel gegen Polen unter ihrem Anspruch. "Vom Ergebnis her absolut enttäuschend", sagte Hansi Flick nach dem Duell.
Die Niederlage lässt auch die Kritik an ihm nicht verstummen. "Wir brauchen die Ergebnisse", weiß deshalb auch der Bundestrainer. Flick setzt jedoch mit Zuversicht auf den eingeschlagenen Weg und verspricht: "Wir werden im nächsten Juni eine Mannschaft haben, die funktioniert."
Schweinsteiger: "Erwartungshaltung runternehmen
"Jede Niederlage ist ein Dämpfer in der aktuellen Phase", glaubt Ex-Weltmeister Bastian Schweinsteiger. Vielleicht müsse man auch die "Erwartungshaltung runternehmen."
Oder auf Flick vertrauen, der bereits angekündigt hatte, bei den Länderspielen im September verstärkt seine EM-Turniermannschaft einspielen lassen zu wollen. "Ab September muss Tacheles gesprochen werden, müssen Automatismen rein und die Mentalität da sein", fordert Schweinsteiger schon im Vorfeld der EM. Die Spieler müssten dann "giftig sein, böse sein".
Schweinsteiger vermisst Mentalitätsspieler
Der Ex-Nationalspieler vermisst in der DFB-Elf die Mentalitätsspieler. "Ich erwarte von den Spielern, die länger dabei sind, dass sie den Karren aus dem Dreck ziehen", sagte der ARD-Experte nach dem 0:1 in Warschau gegen Polen. Einige Spieler würden zwar Führungsqualitäten für sich beanspruchen, "aber am Ende des Tages muss man es hier auf dem Platz sehen", sagte Schweinsteiger, "und da vermisse ich diesen Elan, diesen Biss."
Schweinsteiger verdeutlichte seine Kritik mit einem Beispiel um die legendäre Flügelzange des FC Bayern mit Franck Ribéry und Arjen Robben aus seiner Zeit beim FC Bayern München: "Ribéry und Robben wollten immer den Ball haben. Wenn ich nach links zum Franck gespielt habe, war Arjen auf der anderen Seite sauer, dass er den Ball nicht bekommen hat. Solche Mentalität würde ich mir gerne wünschen."
Kimmich soll auf Kritik mit Titel antworten
Dass zuletzt Ersatzkapitän Joshua Kimmich als Führungsspieler hinterfragt und von Bundestrainer Hansi Flick öffentlich in Schutz genommen wurde, wollte Schweinsteiger nicht zu hoch hängen. "Damit muss ein Spieler wie Joshua Kimmich klarkommen, er ist ein Leader der Mannschaft", sagte der Weltmeister von 2014: "Am besten antwortet man mit einem Titel."
Zunächst trifft die DFB-Elf aber am kommenden Dienstag zum Saisonabschluss in Gelsenkirchen auf Kolumbien.
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