Basketball-WM China, 2019: Vorrunde, Gruppe G, 1. Spieltag, Frankreich - Deutschland. Deutschlands Trainer Henrik Rödl (M) spricht mit Maximilian Kleber (l) und Dennis Schröder.
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Maximilian Kleber (l.) und Dennis Schröder (r.) bei der Basketball-WM in China 2019.

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Nach Schröder-Kritik: Kleber verzichtet auf Basketball-WM

Das hat gesessen: Nachdem Nationalmannschafts-Kapitän Dennis Schröder die WM-Nominierung von Maximilian Kleber öffentlich kritisiert hat, zieht dieser nun Konsequenzen. Der Topspieler aus Würzburg wird nicht an der WM in Asien teilnehmen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Maximilian Kleber hat seine Teilnahme an der Basketball-WM in Asien abgesagt. Grund sind die jüngsten "unglücklichen und unangebrachten öffentlichen Äußerungen" über seine Person, zitiert ihn die Würzburger Main-Post. Diese hätten "zu 100 Prozent deutlich gemacht, dass er im Nationalteam nicht uneingeschränkt willkommen sei", heißt es vom Nationalspieler. Damit reagiert Kleber auf die Kritik von Nationalmannschaftskollegen Dennis Schröder. Der hatte im Podcast "Got Nexxt“ seinen Unmut darüber geäußert, dass Maxi Kleber nicht an der Heim-EM im Vorjahr teilgenommen hatte, weil er angeblich an seinem "Game" arbeiten wollte. Der Forward habe sich nicht wie vom Deutschen Basketball Bund (DBB) verlangt engagiert und dürfe niemandem den Platz wegnehmen.

Schröder äußert Kritik an EM-Absage

Schröder bemängelte, mit welcher Begründung der damals unter Knieproblemen leidende Kleber von den Dallas Mavericks Chefcoach Gordon Herbert abgesagt haben soll. "Die (sehr harte) Entscheidung im letzten Sommer, nicht zu spielen, war auf eine Verletzung zurückzuführen, mit der ich in den letzten vier Monaten der NBA-Saison 21/22 gespielt hatte. Ich brauchte vollständige Genesung und Ruhe", wehrt sich Kleber gegen die Vorwürfe. Wäre er gesund gewesen, hätte er gerne und mit Stolz für das Nationalteam gespielt.

Schröder warf den Medien später vor, seine Aussagen verdreht zu haben, diese seien "nicht böse gemeint" gewesen. Kleber aber sah das offensichtlich komplett anders. Es sei nicht sein Ziel, "die gute Chemie im Team des letzten Sommers zu zerstören", sagte der 31-Jährige gebürtige Würzburger – und zog Konsequenzen: "!Deshalb habe ich beschlossen, dass es für alle Beteiligten das Beste ist, wenn ich nicht spiele."

Knatsch kommt zur Unzeit

Der Knatsch zwischen den beiden NBA-Profis kommt für den Deutschen Basketball Bund (DBB) rund zwei Wochen vor dem Start der Vorbereitung zu einer denkbar ungünstigen Zeit. Bundestrainer Gordon Herbert hatte Maxi Kleber in seinen 18er-Kader für die am 31. Juli beginnende WM-Vorbereitung nominiert. Dieser wird vor dem Turnier in Japan, Indonesien und auf den Philippinen (25. August bis 10. September) noch auf zwölf Spieler reduziert.

Dennis Schröder, der seit kurzem für die Toronto Raptors spielt, wird das DBB-Team als Kapitän aufs Parkett führen. Mit seiner Kritik erwies der Point Guard seiner Mannschaft allerdings einen Bärendienst und sorgte ausgerechnet jetzt kurz vor der WM für einen Stimmungsdämpfer. Bei der Heim-EM im vergangenen Jahr hatte er seine Mitspieler noch mitgerissen und sensationell zu Bronze geführt. Jetzt stellte er einen Kollegen öffentlich an den Pranger - das dürfte auch bei den anderen nicht gut angekommen sein.

Kleber will Team trotzdem anfeuern

Bei der WM in Asien (25. August bis 10. September) sind die Ziele ebenfalls hochgesteckt. Die deutsche Mannschaft trifft in der Vorrunde in Okinawa auf Gastgeber Japan, Australien und Finnland. Für ein direktes Ticket für die Olympischen Spiele 2024 in Paris müsste die DBB-Auswahl eines der beiden besten europäischen Teams werden. Maximilian Kleber will seine Mannschaft jedoch nicht komplett im Stich lassen. Er werde die Mannschaft "als Fan anfeuern und unterstützen", ergänzte der gebürtige Würzburger, der noch bis 2026 in Dallas unter Vertrag steht.

Mit Material von DPA und SID.

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