Katharina Hennig (links) und Victoria Carl
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Katharina Hennig (links) und Victoria Carl

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Langlauf-Frauen holen sensationell Gold im Teamsprint

Katharina Hennig und Victoria Carl haben in einem packenden Finale sensationell den Teamsprint-Wettbewerb gewonnen. Für die deutschen Langläuferinnen war es das zweite Edelmetall in Peking nach dem ebenfalls überraschenden Silber in der Staffel.

Erneute Sensation im Langlauf: Vier Tage nach Staffelsilber gewannen Katharina Hennig und Victoria Carl die Goldmedaille im olympischen Teamsprint-Wettbewerb. Die 25 Jahre alte Hennig, die für Oberwiesenthal startet, aber im Allgäu lebt, und die ein Jahr ältere Carl (Zella-Mehlis) setzten sich im chinesischen Zhangjiakou in einem packenden Finale vor den Paaren aus Schweden und Russland durch.

"Was uns heute geglückt ist, ist unglaublich. Ich glaube, erst wenn wir zuhause unsere Liebsten in die Arme nehmen können wird es reell", sagte Henning im ARD-Interview mit Tränen in den Augen. "Meine Eltern kommen mich direkt im Allgäu besuchen und dann wird auch angestoßen."

Die Olympia-Favoriten düpiert

Schon im Halbfinale waren Hennig und Carl sehr souverän aufgetreten und hatten ihren Lauf vor den USA und Österreich gewonnen. Bei Temperaturen von um die minus 10 Grad konnten die beiden Deutschen auch in Finale von Beginn an das Tempo der eigentlich favorisierten Spitzenduos aus Schweden, Finnland, USA und Russland mitgehen. Beim letzten Wechsel führte Hennig knapp vor Finnland und den USA, als sie auf Carl übergab.

Gold im Langlauf-Teamsprint: Katharina Hennig, Victoria Carl und Bundestrainer Peter Schlickenrieder im Interview mit Markus Othmer
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Gold im Langlauf-Teamsprint: Katharina Hennig, Victoria Carl und Bundestrainer Peter Schlickenrieder im Interview mit Markus Othmer

Medaille am Geburtstag des Teamchefs

Am Ende war es eine pure Energieleistung von Carl. Auf der Zielgeraden überholte sie - zunächst auf Rang drei liegend - noch die Schwedin und die Russin. Auf der Ziellinie war sie um 0,17 Sekunden schneller als die Schwedin. Das deutsche Duo bescherte damit Teamchef Peter Schlickenrieder das schönste Geschenk zum 52. Geburtstag, der im Interview in Tränen ausbrach. "Es ist ein Traum, ich muss mich ein bisschen zusammenreißen, sonst heule ich gleich wieder los", sagte ein emotionaler Schlickenrieder.

Langlauf-Teamchef Schlickenrieder
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Langlauf-Teamchef Schlickenrieder

Carl ersetzte Sauerbrey

Ausgerechnet Carl sicherte Gold, denn ursprünglich war sie gar nicht für einen Einsatz im Teamsprint vorgesehen. Die 26-Jährige ersetzte kurzfristig die neben Hennig eingeplante Katherine Sauerbrey. Die Startläuferin der deutschen Silberstaffel fühlte sich nach den Belastungen der vergangenen Tage nicht zu 100 Prozent fit.

2022 Neuauflage von Teamsprint-Gold von 2010

2010 in Vancouver hatten Evi Sachenbacher-Stehle und Claudia Nystad den Teamsprint gewonnen und damit den bis dato letzten deutschen Olympiasieg im Skilanglauf gefeiert. 2018 in Pyeongchang waren die Langläuferinnen und Langläufer ohne jede Medaille geblieben, 2014 in Sotschi hatte es Bronze für die Frauen-Staffel mit Nicole Fessel, Stefanie Böhler, Claudia Nystad und Denise Herrmann gegeben.

Die Männer hatten im Teamsprint dagegen Pech. Albert Kuchler (Lam) und Janosch Brugger (Schluchsee) schieden bereits im Halbfinale aus. Brugger verlor auf der letzten Runde einen Ski und hatte damit keine Chance mehr, in den Kampf um das Finale einzugreifen.

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