07.10.2023, Hamburg: Fußball: 2. Bundesliga, FC St. Pauli - 1. FC Nürnberg, 9. Spieltag, im Millerntor-Stadion. Nürnbergs Trainer Cristian Fiél steht am Spielfeldrand. Foto: Marcus Brandt/dpa - WICHTIGER HINWEIS: Gemäß den Vorgaben der DFL Deutsche Fußball Liga bzw. des DFB Deutscher Fußball-Bund ist es untersagt, in dem Stadion und/oder vom Spiel angefertigte Fotoaufnahmen in Form von Sequenzbildern und/oder videoähnlichen Fotostrecken zu verwerten bzw. verwerten zu lassen. +++ dpa-Bildfunk +++
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FC St. Pauli - 1. FC Nürnberg

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1. FC Nürnberg kämpft gegen Viren und die Abwehrschwäche

Den 1. FC Nürnberg beschäftigen in der Länderspielpause gleich zwei Abwehrschwächen: die immunologische und die auf dem Spielfeld. Während der grippale Infekt wieder abgeklungen ist, muss sich die Defensive am Sonntag gegen Hertha BSC beweisen.

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Eigentlich wollte der 1. FC Nürnberg die Länderspielpause nutzen, um wieder zu Kräften zu kommen. Ein kurzes Luftholen, um Anlauf zu nehmen, für die wegweisenden Wochen, die nun anstehen. Der FCN hat nur eines der vergangenen fünf Spiele gewonnen, steht derzeit mit ausgeglichener Bilanz (drei Siege, drei Unentschieden, drei Niederlagen) auf Platz 13 der Tabelle – und der Trend zeigt nach der 1:5-Niederlage gegen den FC St. Pauli nicht unbedingt nach oben.

Viruserkrankungen und Verletzungssorgen beim 1. FCN

Doch das Schicksal hatte anderes im Sinn für das Trainerteam um Christian Fiél. Erst machte ein defekter Zug die Rückreise von Hamburg nach Nürnberg unnötig kompliziert. Kurz nach der verspäteten Ankunft gab es dann noch mehr schlechte Nachrichten.

Einige Spieler hatten einen Grippevirus im Gepäck. Erst lagen Tim Handwerker, Ahmet Gürleyen, Jan Gyamerah, Taylan Duman, Enrico Valentini und das Trainerteam flach, dann gesellten sich sieben weitere Spieler hinzu. Weil auch Daichi Hayashi, Jannik Hofmann, Florian Hübner und James Lawrence verletzt und angeschlagen, außerdem Nathaniel Brown (U 21 Deutschland) und Kanji Okunuki (Japan) für ihre Nationalteams unterwegs waren, sagte man das geplante Testspiel gegen den Bundesligisten FC Augsburg kurzerhand ab.

Das Freundschaftsspiel gegen den Landesligisten TSV Buch konnte stattfinden. Doch neben einem spielerisch zweifelhaften 1:0-Sieg musste der FCN auch personell den nächsten Rückschlag hinnehmen: Neuzugang Joseph Hungbo sollte sich eigentlich wieder in Form spielen, nach 56 Minuten humpelte er jedoch vom Platz: Teilabriss der Adduktorensehne. Die Hinrunde dürfte für den Engländer damit gelaufen sein.

Das Lazarett lichtet sich nur langsam

Eigentlich lichtete sich das Lazarett in Nürnberg wieder. Die Grippe-geschwächten Spieler kehrten zurück, und auch der verletzte Hayashi kann wieder trainieren. Doch dann gab der Club am Freitag bekannt, dass Johannes Geis (Muskelfaserriss) und James Lawrence (muskuläre Probleme) vorerst nicht zur Verfügung stehen.

Trainer Fiél konnte also nicht wie erhofft neue Energie für die kommenden Spiele tanken und intensiv an der offensichtlichsten Schwachstelle arbeiten: der Defensive. 18 Gegentoren kassierte der FCN in neun Spielen bereits. Nur die Kellerkinder FC Schalke 04 und VfL Osnabrück mussten mehr Treffer hinnehmen.

Hertha BSC mit aufsteigender Form und gefährlicher Offensive

Und nun kommt mit Hertha BSC ein Gegner, der in einer ganz ähnlichen Situation steckt wie der FCN. Ein großer Verein, mit großen Erwartungen in die Saison gestartet, nur um sich nach einem Viertel der Spielzeit im Tabellenmittelfeld wiederzufinden. Auch die Berliner haben zwölf Punkte auf dem Konto und kassieren zu viele Gegentore (16). Doch bei den Gästen aus der Hauptstadt zeigt die Formkurve definitiv nach oben: Drei Siege aus den vergangenen vier Spielen stehen zu Buche, zudem konnten sie die Niederlage gegen das Team der Stunde aus St. Pauli deutlich knapper gestalten (1:2).

Für den FCN könnte Berlin ein unangenehmer Gegner werden. Denn bislang tat man sich gegen Top-Teams eher schwer. Die einzigen Siege gab es gegen den SV Wehen (15.), VfL Osnabrück (17.) und den 1. FC Magdeburg (8.). Zudem ist die Offensive die große Stärke der Hertha. Mit Haris Tabakovic (7 Tore, 2 Vorlagen) Smail Prevljak und Fabian Reese (beide 3 Tore, 2 Vorlagen) hat der Hauptstadt-Klub jede Menge gefährliche Offensiv-Spieler.

Es bleibt Zeit für die Trendwende

Es wird sich also zeigen, ob das Trainerteam um Fiél nach der immunologischen Abwehrschwäche noch genügend Zeit hatte, die Abwehrschwäche auf dem Spielfeld in den Griff zu bekommen. Sollte dies geklappt haben, könnte der FCN gegen die Hertha wichtige Punkte holen. Die gute Nachricht für den Club ist, dass es nicht zu spät ist, um die Saison herumzureißen. Nur fünf Punkte sind die direkten Aufstiegsränge entfernt. Die schlechte Nachricht ist: Genauso groß ist der Abstand zu den Abstiegsplätzen.

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