Bildrechte: pa / dpa / Alex Brandon

Mark Zuckerberg

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Zuckerberg-Anhörung bei EU doch öffentlich

Zunächst wollte er gar nicht selbst kommen, dann sollte die Befragung des Facebook-Chefs hinter verschlossenen Türen stattfinden. Jetzt stimmte Mark Zuckerberg sogar zu, dass das Treffen zwischen ihm und EU-Parlamentariern morgen live zu sehen ist.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Zuckerberg habe dem Vorschlag zugestimmt, das Gespräch live im Internet zu übertragen, erklärte EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani per Twitter. Dies seien "großartige Neuigkeiten" für die EU-Bürger. Auch der deutsche Grünen-Europaabgeordnete Sven Giegold freute sich: "Druck wirkt", twitterte er. 30.000 Menschen hätten den Antrag der europäischen Grünen auf ein Streaming unterstützt.

Skandal um Cambridge Analytica

Facebook hatte einräumen müssen, dass Millionen Daten des Online-Netzwerks bei der britischen Firma Cambridge Analytica gelandet waren. Sie sollen unerlaubt für den Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump ausgeschlachtet worden sein. In Europa waren laut Facebook bis zu 2,7 Millionen Nutzer betroffen.

Zuckerberg unter Druck

Nach der Aufdeckung des Datenskandals musste Gründer und CEO Zuckerberg über zehn Stunden lang Abgeordneten und Senatoren des US-Kongresses Rede und Antwort stehen. Und zwar in einer öffentlichen Anhörung.

Das forderten nun auch europäische Politiker - mit Erfolg. Die Anhörung findet morgen Abend um 18.15 Uhr im Eurpaparlament statt. Teilnehmen werden voraussichtlich Präsident Tajani und die Fraktionschefs. Wo das Ganze im Internet live zu sehen sein wird, ist noch unklar.

Das Europaparlament hatte über Wochen versucht, Zuckerberg zu einer Aussage zu bewegen. Der wollte seinen Vize-Chef für Öffentlichkeitsarbeit, Joel Kaplan, vorschicken. 

DSVGO tritt in Kraft

Dass Zuckerberg jetzt selbst erscheint, hat auch mit der neuen europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSVGO) zu tun, die am 25. Mai in Kraft tritt. Sie weist auch Facebook in seine Schranken, indem sie europaweit gültige Vorgaben für die Speicherung und den Schutz von Daten macht. Bei Verstößen drohen Firmen Strafen von bis zu vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.