Die Veröffentlichung des Chatbots ChatGPT für die Allgemeinheit Ende 2022 gilt als Durchbruch für generative KI, als eine Art "iPhone-Moment". Doch der Konzern, der das iPhone erfunden hat, ist bei diesem Thema eher ein Nachzügler. Apple sei von der plötzlichen Popularität von künstlicher Intelligenz völlig überrascht worden, berichtet der Wirtschaftsdienst Bloomberg.
Apple will pro Jahr eine Milliarde Dollar in KI investieren
Bei Apple behauptet man zwar das Gegenteil und sagt, man arbeite seit Jahren an dem Thema. Insider berichten jedoch von einer hektischen Aufholjagd am Firmensitz im kalifornischen Cupertino. Gut eine Milliarde Dollar will Apple jährlich in KI investieren - für verschiedene Projekte.
So soll die wenig erfolgreiche Sprachassistentin Siri überholt und mit einer tiefgreifenden KI-Integration ausgestattet werden. Angeblich soll sie bereits im nächsten Jahr auf den Smartphones des Unternehmens erscheinen. Unter anderem soll Siri dann komplexe Abfragen beantworten können.
Außerdem sollen die Text-Vervollständigungen erheblich verbessert werden, das heißt: Die KI kann dann voraussagen, welche Worte oder Satzfragmente man als nächstes eintippen will.
KI-generierte Wiedergabelisten für Apple Music geplant
Apples Senior Vice President Eddy Cue drängt dem Bloomberg-Bericht zufolge auch auf KI-Funktionen in Apple Music, etwa KI-generierte Wiedergabelisten. Apple plant auch den Einsatz generativer KI in seinen Produktivitätsapps wie Pages und Keynote. Microsoft verwendet in seinen Office-Programmen schon länger KI-Funktionen.
KI soll wohl auch in Xcode eingebaut werden. Das ist die Entwicklungsumgebung, die Programmiererinnen und Programmierer nutzen, um Software für die Geräte von Apple zu schreiben. Hier will man vor allem zu Microsofts sehr erfolgreichem Angebot Github Copilot aufschließen.
Plant Apple ein eigenen Chatbot?
Hartnäckig hält sich auch das Gerücht, Apple programmiere ein eigenes Sprachmodell namens Apple GPT. Allerdings ist unklar, ob dieses Modell dann lokal auf Geräten wie dem iPhone laufen soll oder in der Cloud wie ChatGPT. Eine Ausführung auf dem Gerät würde den Datenschutz erhöhen, während es in der Cloud mehr technische Möglichkeiten gibt.
- Zum Artikel: Dreht KI bald bessere Filme als Martin Scorsese?
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