Smartphone mit dem Schriftzug Google Gemini
Bildrechte: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Omar Marques

Google vermarktet die KI-Funktionen in seinen Produkten nun unter dem Namen Gemini

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Gemini statt Bard: Google tauft seinen Chatbot um

Googles Chatbot heißt nicht mehr Bard, sondern Gemini. So wie das Sprachmodell, das der Bot verwendet. Mit Gemini will Google ChatGPT Konkurrenz machen - auch beim Geschäftsmodell.

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft und Börse am .

Seit Donnerstagnachmittag heißt Googles Chatbot Gemini. Wer bard.google.com in den Browser eingibt, wird auf gemini.google.com umgeleitet. Gemini ist auch der Name der neuen Familie von Sprachmodellen, die Google im Dezember vorgestellt hat und das seit dem 1. Februar auch in Deutschland verfügbar ist.

Google bietet drei unterschiedlich starke KI-Modelle an

Seit einem Jahr hat auch Google einen Chatbot. Doch Bard konnte mit ChatGPT nicht mithalten, machte mehr Fehler und konnte sich nie eine große Fangemeinde erarbeiten. Möglicherweise lag das auch daran, dass das dahinter liegende Sprachmodell Palm dem Modell GPT4, auf dem ChatGPT basiert, unterlegen war. Doch mit Gemini soll das anders werden. Gemini gibt es in drei Größen: Ultra, Pro und Nano.

Das Ultra 1.0-Modell sei "weitaus leistungsfähiger bei hochkomplexen Aufgaben wie Programmieren, logischem Denken, Befolgen nuancierter Anweisungen und Zusammenarbeit an kreativen Projekten", heißt es im Google Blog. Es verstehe auch den Kontext vorheriger Eingabeaufforderungen besser.

Gemini Ultra angeblich beliebter als ChatGPT

Google zufolge ist Gemini mit dem leistungsstärksten Modell Ultra 1.0 in Blindtests mit externen Testern "der meist bevorzugte Chatbot im Vergleich zu führenden Alternativen". Damit dürfte ChatGPT gemeint sein.

Den Zugriff auf das Modell Ultra gibt es aber nur im Tarif Gemini Advanced, den Google für knapp 22 Euro im Monat anbietet. Auch beim Geschäftsmodell gibt es große Parallelen zu Open AI: Die kleineren Gemini-Modellvarianten Nano (das sogar lokal auf dem Smartphone läuft) und Pro sind kostenlos verfügbar, die leistungsstärkste Variante Ultra ist zahlenden Nutzern vorbehalten. Auch die Basisversion von ChatGPT ist kostenlos, bietet aber "nur" den Zugriff auf das Sprachmodell 3.5. Zahlende Nutzerinnen und Nutzer können für 20 US-Dollar im Monat auf GPT4 zugreifen, das auch Zugang zum Netz bietet, einen Bildgenerator enthält und auch andere Dokumenttypen wie PDFs und Bilder verarbeiten kann.

Praktische Faktencheck-Funktion

Auch die kostenlose Version von Googles Chatbot Gemini kann nun Bilder verarbeiten - und neben Text auch per Spracheingabe gesteuert werden. Gemini bietet eine praktische Funktion, die es bei ChatGPT oder Bing Copilot nicht gibt: die Überprüfung von Antworten. Wenn man unter der Antwort auf das "G"-Symbol klickt, prüft Gemini via Google-Suche, ob im Web Inhalte vorhanden sind, die die Antwort von Gemini unterstützen. Diese Passagen werden grün markiert und sind mit Links zu den Quellen versehen. Findet Google keine relevanten oder sogar widersprüchliche Ergebnisse, werden diese Passagen orange markiert. Google empfiehlt selbst, in solchen Fällen weiter zu recherchieren, um die Antwort zu überprüfen.

Gemini enthält jetzt auch einen Bildgenerator: Man kann einen Text eingeben und das Tool generiert aus der Bildschreibung ein Bild. Gemini verwendet dazu das Imagen2-Modell. Die Funktion ist momentan nur in der US-Version verfügbar, soll aber später auch in Deutschland eingeführt werden.

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