Auf Nachfrage des BR hat Inga Hoffmann, die Pressesprecherin des Campus Verlags, angegeben, dass der 2013 erschienene Titel von Cornelia Koppetsch "Die Wiederkehr der Konformität – Streifzüge durch die gefährdete Mitte" nicht weiter vertrieben werde. Der Verlag verzichte aber darauf, die vereinzelten Exemplare zurückzurufen, die noch im Buchhandel kursieren.
Schon Cornelia Koppetschs Buch "Die Gesellschaft des Zorns" ist nach dem Bekanntwerden von Plagiaten im Zuge der Verleihung des Bayerischen Buchpreises vom Markt genommen worden. Der Campus Verlag will nun auch das frühere Buch der Darmstädter Soziologin "Die Wiederkehr der Konformität" aus dem Handel nehmen. Grund: Die Autorin scheint auch darin plagiiert zu haben, unter anderen ihren Jenaer Kollegen Hartmut Rosa.
Plagiatsvorwürfe gegen "Die Gesellschaft des Zorns"
Koppetsch hatte für ihr vielgelobtes Buch "Die Gesellschaft des Zorns" Stellen aus Andreas Reckwitz‘ Buch "Die Gesellschaft der Singularitäten" ohne Angabe der Quelle übernommen. Außerdem ergaben Recherchen des BR, dass auch Passagen aus dem im Campus Verlag veröffentlichten Sammelband "Arbeiterbewegung von rechts?" übernommen wurden.
Einer der Betroffenen, der Grazer Soziologe Klaus Kraemer, hatte nach Veröffentlichung der BR-Recherchen eine interne Plagiatskontrolle veranlasst. Diese hat mehrere weitere ungekennzeichnete Übernahmen aus seinem Aufsatz zu Tage gefördert, wie Kraemer dem BR gegenüber bestätigt hat. Auch Verschleierungen und sogenannte Bauernopfer wurden entdeckt, also nicht gesetzte Anführungszeichen, die die Deutlichmachung des wörtlichen Charakters der Übernahme kennzeichnen. Heute nun meldet die Frankfurter Allgemeine Zeitung, dass auch Cornelia Koppetschs Buch "Die Wiederkehr der Konformität" aufgrund von Plagiaten nicht weiterverkauft wird.
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