Der serbische Schriftsteller Ivan Ivanji, ein ehemaliger Häftling von Buchenwald und Ehrenbürger von Weimar, ist verstorben. Er starb in der Nacht zu Donnerstag in Weimar im Alter von 95 Jahren. Sein Tod wurde am Freitagmorgen von der Staatskanzlei bestätigt. Ivanji trat am Mittwoch noch beim Festakt zur Eröffnung des neuen Museums "Zwangsarbeit im Nationalsozialismus" in Weimar auf.
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Hass ist "Zeitverschwendung"
Dort sagte er, dass Hitlerdeutschland eine Vielzahl von Schrecklichkeiten vereinte – er hege jedoch keinen Hass gegenüber den Mitläufern jener Zeit, das sei "Zeitverschwendung". Ivanji, der 1929 im damaligen Königreich Jugoslawien geboren wurde, wurde im Alter von 15 Jahren von den Nazis aufgrund seiner jüdischen Herkunft verhaftet und in Lager wie Auschwitz und Buchenwald deportiert, wo er Zwangsarbeit leisten musste.
Nach dem Krieg studierte er Architektur und Germanistik, arbeitete als Lehrer und Theaterintendant. Ivanji war vor allem als Romanautor bekannt, sein bekanntestes Werk ist das autobiografische "Mein schönes Leben in der Hölle".
Vor fünf Jahren erhielt er den Thüringer Verdienstorden von Ministerpräsident Bodo Ramelow, im darauf folgenden Jahr wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Weimar ernannt.
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